Menschen
 
             

Bevölkerung

 

Hispanics
Der Bevölkerungsteil der USA mit lateinamerikanischer und spanischer Herkunft wird "Hispanics" oder "Latinos" genannt. Mit etwa 45 Millionen umfassen sie fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Sie leben insbesondere in den Bundesstaaten des Südens und Südwestens. Was sie zusammenschmiedet, sind gleichartige Interessen: Anerkennung der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft, verbesserte Arbeitsbedingungen, Ausbau des Gesundheitswesens, Abbau der Diskriminierung und Wahrung der eigenen kulturellen Identität. Die Hispanics stellen die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in den USA dar. Mehr und mehr nehmen sie Einfluss auf Wahlen und Regierungen, insbesondere in Florida, New Mexico und Arizona.

Nr: 461 USA_Ethnien


Afroamerikaner
Die Vorfahren der schwarzen Bevölkerung der USA stammten aus Afrika südlich der Sahara. Von dort wurden sie als Sklaven verschleppt. Zwischen 1619 und 1808 sind etwa 500 000 Negersklaven aus Afrika vor allem in die Karibik und nach Nordamerika verfrachtet worden. Bis heute haben sich Europäer, Schwarze und Hispanics sowie Asiaten miteinander vermischt, so dass es keine klaren Grenzen zwischen "Weißen" und "Farbigen", Afroamerikanern, Latinos und Europäern mehr gibt.

Als Afroamerikaner werden Amerikaner bezeichnet, deren Vorfahren aus Schwarzafrika stammen. Zugewanderte aus Zentralamerika mit schwarzer Hautfarbe bezeichnen sich selbst hingegen als Haitianer, Dominikaner oder Latinos. Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts kommen Zuwanderer aus Nigeria, Ghana und Äthiopien. Bis heute ist die White Supremacy-Ideologie weit verbreitet. Trotzdem wurde am 20. Januar 2009 Barack Obama vereidigt, der erste US-ameriknische Präsident mit afroamerikanischen Wurzeln.

Aufgrund von Rassendiskriminierung und Armut kam es im frühen 20. Jahrhundert zu einer anhaltenden Wanderbewegung (Great Migration) von Afroamerikanern aus den Südstaaten in den Mittleren Westen, die Mittelatlantikstaaten, den Süden Neuenglands und nach Kalifornien. Seit den 1950er Jahren entwickelte sich di afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung (Martin Luther King, Malcolm X, Stokely Carmichael). Bis heute hält die Benachteiligung der Schwarzen in Wirtschaft und Bildung an.

Indigene Kultur
Die indianische Urbevölkerung nördlich von Mexiko wird in Kanada "First Nations", in den USA "Native Americans" genannt. In den USA sind 562, in Kanada 615 Stämme anerkannt. Kulturell und soziologisch unterscheiden sich die Indianerstämme stark voneinander. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Indianer von den europäischen Einwanderern strikt getrennt. Amerikanische Präsidenten nahmen sich das Recht, Indianerstämme nach Belieben umzusiedeln. Dabei kamen Tausende ums Leben. Durch eingeschleppte Krankheiten, Kriege und Massaker wurde die Urbevölkerung dezimiert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts leben ihre Reste in Reservaten, auf meist wertlosen und unwirtlichen Flächen. Obgleich die Indianer 1968 einen Teil ihrer Rechte zurück bekamen, leben sie heute noch in Armut und Diskriminierung. In Kanada und den USA wurden bis nach 1970 indianische Kinder aus ihren Familien gerissen ,in kirchlichen Internaten zwangserzogen und dem Christentum zugeführt, wobei man sie ihrer Sprache und Tradition entwöhnte. Junge Indianerinnen wurden bisweilen zwangsweise sterilisiert.

Heute gesteht man 561 Stammesregierugen („Tribal Governments") rechtliche Souveränität in ihrem Territorium zu. Für das Reservatsgebiet von 225 000 Quadratkilometern ist das Bureau of Indian Affairs zuständig. Einnahmequellen der Indianer sind Tourismus, Handwerk und Glücksspiel in Kasinos. Außer in den Reservaten leben viele Indianer in den Städten. Ihre Zahl wächst.

Auch der Anteil der in Städten lebenden Indianer (85 Prozent) nimmt zu. Allein in New York soll es 87 000 Indianer geben. Heute leben in den USA insgesamt mehr als 2,5 Millionen Indianer und über 1,6 Millionen Menschen indianischer Abstammung. Stärker als die Weißen leiden sie unter Armut, Krankheiten, mangelnder Bildung.

Das Leben in den Reservaten ist von Elend geprägt. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Gesundheitsfürsorge schlecht.



Letzte Aktualisierung dieser Seite: 15.10.2012 (s. admin)