Strassenkinder in Tansania
 
 
Begleiterscheinung der Globalisierung
In Tansania sind Straßenkinder ein relativ neues Phänomen, zu dem noch nicht viele Forschungsarbeiten vorliegen. Erst im Jahre 1989 hat die tansanische Regierung das Straßenkinderphänomen auf einem von UNICEF organisierten Seminar zum ersten Mal thematisiert. In den folgenden Jahren entstanden in vielen tansanischen Städten Hilfsprojekte für Straßenkinder. Und auch in den tansanischen Medien und im öffentlichen
Leben wird ihre Situation inzwischen zunehmend diskutiert. Doch bisher werden sie insbesondere als Opfer gesehen und nicht als soziale Akteurinnen und Akteure, die ihr Leben kreativ und sinnvoll gestalten.
 
Die Orientierung am Lebensweltkonzept hilft, Ansatzpunkte zum unterstützenden Handeln zu finden, die ihrer Situation eher gerecht werden. Darüber hinaus bettet sie das Straßenkinderphänomen in den komplexen gesamtgesellschaftlichen Kontext ein. Die Straßenkinderproblematik muss als Begleiterscheinung globaler Veränderungsprozesse gesehen werden, die in den ländlichen und urbanen Regionen Tansanias die Sozialstrukturen verändern.
 
(vgl. Markus Wiencke: Strassenkinder in Tansania, Weissensee Verlag, Berlin 2009, S. 19ff.)
 
 


Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.11.2010 (Prof. Dr. H. Weber)