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Afrika

Aidswaisen
(Text und Fotos: Maren Basfeld)

Inhaltsverzeichnis
Aidswaisen, Zahlen und Fakten
Leben der Aidswaisen
Unterstützung
Links und Literatur

Mehr als eine Million Aidswaisen leben in Südafrika und weitere kommen jedes Jahr hinzu. 2007 waren 5,7 Millionen Südafrikaner HIV-positiv. Bis zum Jahre 2015 soll die Zahl auf  6 Millionen steigen, 5,4 Millionen Südafrikaner werden dann Jungebereits an Aids gestorben sein. Man rechnet für jedes Jahr mit 2 Millionen neuen Waisen.

Aidswaisen sind mehr noch als andere Waisen benachteiligt. Sie leiden an der Stigmatisierung und Diskriminierung, die mit der Krankheit einhergeht, sie sind benachteiligt in der Schule, da sie nach dem Tod ihrer Eltern auf sich allein gestellt sind und ihnen oft Haus oder Wohnung weggenommen wird, sei es von Verwandten, Gläubigern oder Banken. Sie müssen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Hinzu kommt, dass sie sich um kleinere Geschwister kümmern, die sie großziehen und ernähren müssen.

Tausende dieser Kinder leben am Rande der Gesellschaft in bitterer Armut. Vielen bleibt nur die Flucht auf die Straßen der großen Städte.

Aidswaisen in Südafrika, Fakten und Zahlen
In Südafrika sterben pro Tag durchschnittlich 1000 Menschen im Alter zwischen 2 und 50 Jahren an Aids (2007). Ein großer Teil von ihnen sind Eltern von einem oder meheren Kindern, die nun als Waisen zurückbleiben. Aidswaisen sind Minderjährige im Alter bis zu 15 Jahren, die Vater, Mutter oder beide Eltern durch die Krankheit Aids verloren haben. Dies heißt nicht, dass sie auch selbst mit dem HI-Virus infiziert sein müssen oder Aids haben (etwa 60% der Aidswaisen sind selbst HIV-positiv oder haben Aids).

StreetboysIn Südafrika leben 1,5 Millionen Aidswaisen. 50% aller südafrikanischen Waisenkinder haben ihre Eltern durch Aids verloren. Das bedeutet, dass 17% aller Kinder in Südafrika Waisen sind. 8,5% von ihnen sind Aidswaisen. Unter den Ländern mit zahlreichen Waisenkindern lag Südafrika im Jahr 2007 an erster Stelle. Bis zum Jahr 2010 soll es weltweit 22 Millionen Aidswaisen geben.











Leben der Aidswaisen
Meist trifft man diese verwaisten Kinder in Heimen oder Hospizen an, nachdem Großeltern oder Verwandte sie nicht aufnehmen konnten oder wollten. Waisenkinder leiden doppelt unter Stigmatisierung. Sie haben keine Eltern mehr, und nach deren Aidstod werden sie als "Aidskids" gebrandmarkt.

Ihren kleineren Geschwister gegenüber dienen Waisenkinder als Elternersatz. Viele Mädchen von acht oder neun Jahren versorgen die Kleinen. Häufig sind die Verwandten, zumal wenn sie selbst mehrere Kinder haben, keineswegs bereit, die hinterlassene Waisenschar der verstorbenen Schwester, der Cousine oder des Onkel bei sich aufzunehmen.

Oft sind es die Großmütter, die die toten Eltern zu ersetzen versuchen. Doch sind sie nicht selten wegen ihres Alters oder der eigenen Mittel- und Arbeitslosigkeit wegen überfordert. Eine Frau, die selbst drei ihrer Kinder wegen Aids verloren hat, und die nun ihre verwaisten Enkelkinder aufnehmen muss, kann mitunter rasch zehn oder zwölf Kinder unter ihrem Dach vereinen. Auf dem Land und in den Townships vegetieren Kinder- und Großmütterfamilien in tiefster Armut und Hoffnungslosigkeit. Geld, sauberes Wasser und eine medizinische, geschweige denn eine psychologische Betreuung und Versorgung gibt es nicht. Nicht selten müssen sich solche Familien von Kräutern und Insekten ernähren. An Wasser kommen sie häufig nur nach langen Fußmärschen. Oft haben sie nicht einmal ein Dach über dem Kopf.

Dazu kommt, dass sie aus Angst, die anderen Dorfbewohner könnten sich mit dem HI-Virus anstecken, aus der Siedlung vertrieben werden. Damit wird der Zugang zu Nahrung, Wasser, medizinischer Versorgung und Bildung noch schwieriger, wenn nicht ganz unmöglich. 

Unterstützung
Die Provinz um Johannesburg und Pretoria, Gauteng entschloss sich im Jahr 2007, $30 Millionen zur Unterstützung von Aidswaisen bereitzustellen. Pro Monat wurden  $45 pro Aidswaise an die Pflegefamilien vergeben. Andere Provinzen entwickelten ähnliche Konzepte. Eine direkte staatliche Hilfe für die Kinder der Kinderfamilien gibt es jedoch nicht. Einige NGO's nehmen sich der Waisen an, besuchen sie und verteilen Essenspackete, Schulmaterialien und Medikamente.

Links und Literatur

http://www.soschildrensvillages.org.uk/aids-africa/projects-by-country/aids-south-africa.htm

http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/c/a/2002/07/11/MN38988.DTL

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.07.2011 (M. Stork)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |