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Bedrohte Kindheiten

 
Kreisgespräch
 
Beschreibung des Sachverhaltes
 

Schwangerschaften Minderjähriger weltweit. Seit einigen Jahrzehnten ist weltweit ein erstaunliches soziales Phänomen zu beobachten: Obgleich das Bevölkerungswachstum zurückgeht, gibt es immer mehr minderjährige Schwangere und jugendliche Mütter. Dieser Umstand hängt gewiss damit zusammen, dass heute Jugendliche früher sexuell aktiv werden, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Minderjährige Mütter leben oft in ländlichen Gebieten und in Familien, die unter Armut leiden. In Entwicklungsländern haben Kindermütter häufig eine geringere Schulbildung als ihre Altersgenossen, die erst später Nachwuchs bekommen.

 

Situation in Deutschland. Wie in anderen Ländern, so ist auch in Deutschland das Bevölkerungswachstum rückläufig. Erstaunlicherweise fällt die Abnahme der Geburten jugendlicher Mütter weniger stark aus (vgl. Sabine Biel: Schwangerschaft im Jugendalter, VDM Verlag, 2007). In letzter Zeit ist sogar ein deutlicher Anstieg der Zahl minderjähriger Mütter im Alter bis einschließlich 17 Jahren zu verzeichnen. Jährlich werden etwa 20 000 Jugendliche schwanger. Das sind drei Prozent aller Mädchen unter 18 Jahren oder acht bis neun von 1000 Frauen. Fünf von 100 000 Mädchen sind dabei sogar erst 13 Jahre alt. Die Zunahme fällt also bei den Jüngsten am deutlichsten aus. Erst bei jungen Frauen ab 18 Jahren sinken die Lebendgeburten. Der Anstieg der Geburten im Jugendalter, der der allgemeinen Tendenz der rückläufigen Geburtenzahlen entgegen steht, betrifft also hauptsächlich die Gruppe der Jugendlichen bis ins Alter von einschließlich 17 Jahren.

 

Viele Minderjährige erleben den ersten Geschlechtsverkehr völlig ungeplant, überraschend und vielleicht auch überrascht. Offenbar hat sich das praktische Verhütungsverhalten in den letzten Jahren nicht verbessert, eher hat es sich verschlechtert. Bis zu 20 Prozent der 14- bis 15-Jährigen benutzen bei der ersten sexuellen Begegnung überhaupt keine Verhütungsmittel. Es ist also der erste Geschlechtsverkehr, der im Blick auf ungeplante Schwangerschaften ein besonderes Risiko darstellt (siehe Literaturverzeichnis).

 

Der Anstieg der Schwangerschaften und die Häufigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen Minderjähriger laufen der gesamtgesellschaftlichen Tendenz (Abnahme von Geburten und Abbrüchen) entgegen.Je jünger die Schwangeren sind, umso häufiger kommt es zu Abtreibungen oder Totgeburten. Die Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt ist bei Schwangeren in jungen Jahren größer als bei erwachsenen Frauen. Der Anteil totgeborener Kinder beträgt bei Volljährigen etwa 0,4 Prozent. Bei 17- bis 19-Jährigen nimmt die Rate leicht, bei jüngeren Mädchen stark zu. Totgeburten machen bei Kindermüttern im Alter von 14 Jahren sogar bis zu 0,9 Prozent aus.
 

Hauptschülerinnen werden häufiger schwanger als Gymnasiastinnen. Letztere entscheiden sich öfter für einen Schwangerschaftsabbruch. Haupt- und Realschülerinnen tragen ihr Kind häufiger aus. Offenbar erhoffen sich die jungen Frauen mit niedrigerem Schul- und Ausbildungsabschluss mit der Mutterschaft einen Zuwachs an gesellschaftlicher Anerkennung. Nicht wenige minderjährige Mütter stammen aus Familien, in denen sie Vernachlässigung, Scheidung der Eltern und Alkoholismus erfahren haben. Mädchen, deren Mütter bei der Geburt noch sehr jung waren, neigen überproportional häufig dazu, selbst bereits als Jugendliche Kinder zu bekommen.

 
Lateinamerika. Der weltweite Rückgang des Bevölkerungswachstums ist auch in den andinen Ländern Lateinamerikas deutlich ausgeprägt. Dort nahm das Bevölkerungswachstum zwischen 1975 und 2005 um ein Drittel ab. Gleichzeitig aber wuchs (insbesondere seit 1990)  die Anzahl der Schwangerschaften Minderjähriger. Dies trifft für städtische wie ländliche Gebiete zu.

 

In den sechs Andenländern - Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela - leben zurzeit 28,8 Millionen Menschen im Kindes- und Jugendalter. Über 20 Prozent der gesamten Bevölkerung sind Kinder, weitere 20 Prozent Jugendliche. Von 7 Millionen weiblichen Jugendlichen im Andenraum im Alter zwischen 15 und 19 Jahren sind über eine Million (18 bis 20 Prozent) schwanger oder bereits Mütter. Die meisten schwangeren Mädchen gibt es in Venezuela, Kolumbien und Ecuador. In einigen Gebieten gehören junge Mutterschaften zur herrschenden Kultur, so unter der indianischen Bevölkerung in Bolivien und Ecuador.

 

Die Fruchtbarkeit Jugendlicher betrifft stärker Mädchen als Jungen. Die meisten Kinder von minderjährigen Müttern haben erwachsene Väter. In Peru zum Beispiel kommt auf 10 Mütter eine Minderjährige, aber auf 50 Vaterschaften nur eine eines männlichen Jugendlichen. In Bolivien, Kolumbien und Peru schätzt man, dass 70 Prozent der Schwangerschaften Minderjähriger ungeplant sind. Die Gründe dafür sind vor allem das fehlende Wissen um Sexualität und Fruchtbarkeit, der Mangel an Information über Empfängnisverhütung, kein Zugang zu Verhütungsmitteln, ein kaum entwickeltes Bewusstsein von den Folgen und die oft fehlende Kommunikation zwischen den Partnern. Im Übrigen gehen Schwangerschaften nicht selten auf sexuellen Missbrauch und Inzest zurück.

 

Auch in Kolumbien wächst die Anzahl jugendlicher Mütter. Jahr für Jahr werden im Land 6000 bis 7000 Kinder geboren, deren Mütter noch Kinder sind. Allein in der Hauptstadt Bogotá sind es zwischen 600 und 700. Vor 30 Jahren machten Geburten Minderjähriger kaum 7 Prozent aller Geburten aus. 1990 waren es 12 Prozent, 2005 bereits 19 Prozent. Rechnet man sämtliche Schwangerschaften einschließlich der Totgeburten und der Abtreibungen mit ein, so kommt man heute leicht auf über 20 Prozent Minderjährigengeburten (vgl. Carmen Elisa Flórez et al.: Fecunidad adolescente y desigualdad en Colombia y la Región de América Latina y el Caribe, Santiago de Chile 2006). Die Zahl der Geburten Minderjähriger hat sich während der letzten 15 Jahre um 60 Prozent, die der Schwangerschaften um 70 Prozent erhöht.

 

Untersuchungen in Kolumbien wie in anderen lateinamerikanischen Ländern zeigen, dass das Phänomen der minderjährigen Mütter häufig mit drei Merkmalen verbunden ist:
1. Die meisten Kindermütter leben auf dem Land.
2. Sie sind nur wenige Jahre zur Schule gegangen.
3. Ihr Dasein ist von Armut geprägt.
Fallen alle drei Charakteristika zusammen, so potenziert sich das Risiko beträchtlich.

 

Am höchsten ist die Schwangerschaftsrate Minderjähriger in ländlichen Gebieten. Dies scheint damit zusammen zu hängen, dass die Jugendlichen in den Städten einen besseren Zugang zur Schul- und Berufsbildung haben. Sie erwerben leichter Kenntnisse über Verhütungsmittel und haben einen einfacheren Zugriff darauf. Minderjährige Mädchen auf dem Land werden doppelt so häufig schwanger wie Gleichaltrige in den Städten. Der Unterschied steigt auf das Siebenfache, wenn sie obendrein keine oder nur eine geringe Schulbildung genossen haben. Auf das Fünfzehnfache wächst die Wahrscheinlichkeit einer verfrühten Schwangerschaft, wenn Armut hinzukommt. Armut erhöht auch die Sterblichkeitsrate von Mutter und Kind.

 

Der Anteil der Jugendlichen, die schwanger sind, ist unter Mädchen ohne oder mit nur geringer Schulbildung viermal so hoch wie unter Absolventen einer Sekundarschule. Die Schwangerschaft eines minderjährigen Mädchens fällt gewöhnlich in die Zeit, in der Jugendliche die Abschlussklasse einer weiterführenden Schule besuchen. Der Abbruch der Schullaufbahn bedeutet, dass die Betroffenen den Ausbildungsgrad nicht erreichen, der sie für eine aussichtsreiche Berufslaufbahn qualifizieren könnte.

 

Man könnte vermuten, dass eine Schwangerschaft junge Mädchen häufig veranlasst, ihre Schullaufbahn abzubrechen. In Wirklichkeit ist es meist umgekehrt: Vorzeitiger Schulabbruch führt oft zu frühzeitiger Schwangerschaft. Viele Mädchen, die bereits in jugendlichem Alter Mutter werden, haben die Schule verlassen, ehe sie schwanger wurden. Schulabbruch ist also eher die Bedingung, seltener die Konsequenz der Schwangerschaft Minderjähriger: Fehlende Schulbildung führt leicht zu verfrühter Schwangerschaft, nicht umgekehrt.

 

Folgen. Schwangerschaften Minderjähriger haben Folgen, die das Leben der Mütter, ihre Familien, ihre Umgebung, aber auch den Staat belasten. Minderjährigen Schwangeren droht die soziale Stigmatisierung. Durch den Abbruch der Schullaufbahn gelingt es ihnen kaum, genügend „Humankapital" anzusammeln, das die Basis für ein gelingendes Leben sein könnte.

 

Frühe Schwangerschaft erhöht das Armutsrisiko für die Mutter und ihre Familie auch im Blick auf die Zukunft. Alleinstehende junge Mütter haben nur eingeschränkte Möglichkeiten zu arbeiten und Geld für den eigenen Unterhalt sowie den des Kindes zu verdienen. Da junge Mütter samt ihren Kindern häufig bei den Eltern Unterschlupf suchen, die ohnedies in beengten und ärmlichen Verhältnissen leben, werden das Familieneinkommen und die Überlebenschancen von Vater, Mutter und Geschwistern weiter belastet. Unter den negativen Folgen verfrühter Mutterschaften in den armen Ländern leiden besonders die Frauen. Die Väter streiten meist jegliche Verantwortung ab und nehmen ihre Pflichten nicht wahr. Über die Einstellungen und Meinungen dieser Väter gibt es bisher keine wissenschaftlichen Untersuchungen.

 

Die junge Mutter und ihr Kind laufen überdies Gefahr, krank zu werden oder bei der Geburt zu sterben. Die Sterblichkeitsrate, die bei Müttern mit steigendem Alter (bis zu 34 Jahren) abfällt, ist bei den Jüngsten am höchsten. Bei Mädchen, die im Alter zwischen 15 und 19 Jahren ein Kind bekommen, ist die Gefährdung doppelt so hoch wie bei Müttern zwischen 20 und 30 Jahren. Mit der frühen Mutterschaft ist auch ein großes Mortalitätsrisiko für Neugeborene und Kleinkinder verbunden. Kinder von Minderjährigen sterben häufiger vor dem Erreichen des ersten Lebensjahres als Kinder älterer Mütter. Die Gefahr ist dann am größten, wenn ein schwangeres Mädchen in Armut lebt. Kinder jugendlicher Mütter werden häufig mit Untergewicht geboren (weniger als 2 500 Gramm), das sie im weiteren Wachstumsprozess kaum ausgleichen können.

 

Da frühzeitige Schwangerschaften meist ungeplant sind, ist das erwartete Kind nicht erwünscht, entsprechend wird es empfangen und versorgt. Meist lebt die minderjährige Mutter nicht in einer festen Beziehung. Ihre ungesicherte Lebenslage birgt die Gefahr, dass die in ihrer Familie herrschende Armut neue Armut erzeugt. Häufig treten familiäre Probleme auf, schwangere Mädchen werden von ihren Verwandten zurückgewiesen oder verstoßen, und sie geraten schnell in emotionale Isolation und finanzielle Schwierigkeiten.

 

Motive. Nicht selten fallen die Schwangerschaften Minderjähriger mit kritischen Lebensereignissen zusammen - mit der Scheidung oder Trennung der Eltern, mit Schwierigkeiten in der Familie, mit dem Tod naher Verwandter, mit wirtschaftlichen Schicksalsschlägen. Oft ist der Alltag der Betroffenen von Gewalt, Alkoholmissbrauch und Vernachlässigung gekennzeichnet. In diesen Krisen kann sich bereits bei jungen Mädchen der Wunsch regen, selbst ein Kind zu bekommen, das die eigene Befindlichkeit verbessern soll. Schwangerschaft und Mutterschaft erscheinen dann als Fluchtweg aus Konflikten und Notlagen, ungeachtet der Tatsache, dass sie in verschärfte Problemsituationen hineinführen. Jugendliche haben mitunter die Hoffnung, dass sie als Schwangere ihr Leben in Armut besser bewältigen können. Sie glauben, dass sie auf diesem Weg einen unterstützenden Partner oder fürsorgenden Ehemann gewinnen; sie hoffen gleichzeitig, einen höheren gesellschaftlichen Status, mehr soziale Akzeptanz und ein besseres Ansehen zu erreichen. Indem sie eine „richtige Familie" gründen, glauben sie, selbstbewusster und in emotionaler, ökonomischer und sozialer Hinsicht sicherer leben zu können.

 

Abtreibungen und Kindersterblichkeit. Überall auf der Welt, wo die Zahl der minderjährigen Schwangeren und der Kindermütter ansteigt, nehmen Schwangerschaftsabbrüche zu. Allein in den andinen Ländern soll es Jahr für Jahr 70 000 Abtreibungen geben. Gegen Ende der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurden in Kolumbien 82,5 Prozent der ungewollten Schwangerschaften Minderjähriger abgetrieben. Bis heute wird ein großer Teil der Schwangerschaftsabbrüche von unqualifiziertem Personal vorgenommen, was die Risiken beträchtlich erhöht.

 

Kindermütter auf der Straße. Auf junge Mädchen, die auf der Straße leben, treffen sämtliche Merkmale zu, die das Risiko früher und problematischer Schwangerschaft erhöhen - Armut, Gewalt, mangelnde Schulbildung, Lebenskrisen, Missbrauch, fehlende Aufklärung und unzureichende Gesundheitsfürsorge. Straßenmädchen leiden permanent unter Mangel an Zuwendung und der Möglichkeit, sich zu behaupten und das eigene Leben selbst zu bestimmen. Schwangere Jugendliche und Kindermütter, die zusammen mit ihrem Nachwuchs auf den Straßen der Metropolen in den Entwicklungsländern leben, stellen eine extreme Risikogruppe dar. Sie, die fast immer aus unterprivilegierten Familien stammen, wurden meist selbst in misslichen Situationen gezeugt und unter erschwerten Bedingungen von mangelernährten Müttern mit Bangen erwartet und ausgetragen. Das Elend wuchert von Generation zu Generation fort.
 
Die Kindermütter der Straße haben in ihrem kurzen Leben meist eine nach der anderen Katastrophe erlebt, haben ihre Familie verloren, sind freiwillig oder unter Zwang von zu Hause geflohen, schlagen sich mühsam durch und mühen sich täglich ab, um irgendwie zu überleben. Sie sind körperlich und psychisch retardiert, fühlen sich einsam, verlassen und haben oft bedrängende Minderwertigkeitsgefühle.
 
So gut wie alle Straßenbewohner konsumieren Drogen. Wenn ein Mädchen feststellt, dass es schwanger ist, spürt es eine starke Motivation, sein Leben radikal zu ändern - um des Kindes willen. Aber es gelingt selten, dauerhaft abstinent zu bleiben und sich der Prostitution zu entziehen. Das Kleinkind, das schon als Embryo über den Blutkreislauf am Rauschgiftkonsum seiner Mutter teilhatte, ist von Geburt an drogenabhängig. Es ist fortwährend unruhig, schreit Tag und Nacht und ist für Krankheiten besonders anfällig. Seine körperlichen und psychischen Entwicklungschancen sind extrem eingeschränkt. Nicht wenige Kinder kommen behindert zur Welt.
 
Die Mütter, selbst noch bedürftige Kinder, sind durch die Geburt und ihre Folgen ganz und gar überfordert, zumal dann, wenn sich die Väter längst aus dem Staub gemacht haben. Die bei den Schwangeren in der Vorfreude auf das Kind vorherrschende Euphorie kippt spätestens nach der Geburt in Enttäuschung, Gefühllosigkeit und Depression um. Die jungen Mütter sind ihrem Nachwuchs gegenüber zu Zuwendung und liebevollem Verhalten kaum fähig, sie reagieren wechselweise gleichgültig, abwehrend oder aggressiv. Sind die Kleinen erst einmal bei den Großmüttern untergebracht, so kehren die Mütter auf die Straße zurück, nehmen Prostitution und Drogenkonsum wieder auf und versuchen zur Beschwichtigung ihrer Schuldgefühle so viel Geld zu verdienen, dass sie wenigstens einen gewissen Beitrag zum Lebensunterhalt ihrer Kinder beisteuern können. 
 

Detaillierte empirische Untersuchungen zu Lebenslagen, Biographien, kritischen Ereignissen und Perspektiven schwangerer Minderjähriger und Kindermütter auf den Straßen gibt es unseres Wissens für Kolumbien genauso wenig wie für andere Entwicklungsländer. Das hier vorgestellte Projekt wird diese Lücke teilweise füllen und Informationen bereitstellen, die die Lage in der Millionenstadt Medellín erhellen. Auf dieser Basis werden Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenslagen der Betroffenen entwickelt, beschrieben und praktisch umgesetzt, um den Teufelskreis von Armut, geringer Schulbildung und früher Mutterschaft bei Mädchen der Straße zu durchbrechen.

 
(weiter lesen: Eigene Fragestellung)

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 01.11.2012 (s. admin)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |