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Amerika


Geschichte


Argentinien war Teil des spanischen Königreiches, bis es im Jahr 1816 selbständig wurde. Über 10 000 Jahre zuvor war Südamerika von Nordamerika aus besiedelt worden. Die Ureinwohner lebten als nomadische Jäger und Sammler, zur Zeit der Ankunft der Europäer betrieben einzelne Völker bereits Ackerbau und Viehzucht. Das expandierende Inkareich hatte sich seit dem 13. und 14. Jahrhundert auch Teile im Nordwesten und Norden des späteren Argentinien einverleibt.

Nachdem Amerigo Vespucci 1502 an den Küsten des heutigen Argentinien gelandet war, wurden am Rio de la Plata spanische Niederlassungen, später auch Buenos Aires gegründet. Zunächst gehörte das Land zum Vizekönigreich Peru, von dem sich 1776 das Vizekönigreich des Rio de la Palata abspaltete, zu dem auch die heutigen Länder Bolivien, Paraguay und Uruguay gehörten. 1811 erklärte Paraguay, 1816 e Argentinien, 1825 Bolivien und 1828 Uruguay ihre Unabhängigkeit von Spanien. Bis 1880 war die Geschichte des Landes von Bürgerkriegen und Diktaturen geprägt.

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurde die Bevölkerung durch Oligarchien und Großgrundbesitzer beherrscht, unterdrückt und ausgebeutet. Vor allem die Jahre um 1930 gelten bis heute als "década infame", eine Zeit der Scheindemokratie und des Wahlbetrugs.

Nach 1940 kam Juan Domingo Perón an die Macht. Aufgrund weitreichender Zugeständnisse an Gewerkschaften und Arbeiterklasse wurde er zum Volkshelden. Im 2. Weltkrieg sympathisierte Perón zuerst mit den Achsenmächten, später mit den Alliierten. Viele Flüchtlinge aus Europa kamen ins Land, nach dem Krieg auch zahllose Nationalsozialisten und Faschisten, unter ihnen Adolf Eichmann, Josef Mengele und Walter Rauff. Peróns Sozialpolitik hob das Wohlstandniveau der Massen beträchtlich an. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten kam es 1955 jedoch zu einem Putsch. Perón wurde abgesetzt und floh ins Exil. 

Bis 1983 folgte eine Epoche wirtschaftlicher Instabilität. Schließlich konnte Perón zurückkehren und erneut die Macht ergreifen. Nach seinem Tod im Jahr 1974 wurde seine dritte Ehefrau, Isabel Perón, eine Marionette rechter Peronisten, zur Präsidentin ernannt. Angesichts wirtschaftlicher Not und politischer Unterdrückung formierten sich mehrere Guerillagruppe, unter ihnen die Montoneros.

Im Jahr 1976 kam es zu einem Militärputsch, dessen Führer Jorge Rafael Videla in den Folgejahren mit einem bespiellosen Staatsterror überzog, dem "Schmutzigen Krieg" zwischen 1976 und 1978. In dessen Folge wurden etwa 30 000 Menschen verschleppt, gefoltert und ermordet. Unter den "desparecidos" (den Verschwundenen) waren viele Studentinnen und Studenten. Deren Mütter schlossen sich später zusammen und forderten als "Madres de Plaza Mayo" vor dem Regierungsgebäude Informationen über den Verbleib ihrer Kinder.  

1983 wurde Argentinien wieder Demokratie. Seit 2007 ist die Peronistische Partei mit Cristina Fernández de Kirchner als Präsidentin an der Regierung.

(mehr über Kinder und Jugendliche in Argentinien?)

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.09.2012 (s. admin)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |