Alltag und Lebensunterhalt
(Markus Wiencke) Im Folgenden werden Aspekte des Alltagslebens der Straßenkinder Unter Überlebensstrategien werden alle Verhaltens- und Handlungsmuster Arbeiten Zunächst ist da der Frachthafen, in dem beim Ab- und Beladen der Transportschiffe Das Äquivalent zu den Arbeiten am See sind im Stadtkern vor allem Betteln Das wesentliche Stigma, welches von Seiten der Gesellschaft mit Straßenkindern
in Verbindung gebracht wird, ist, dass sie Diebe seien, gefährliche Personen, die die Sicherheit und das Eigentum bedrohen. Inwiefern stimmt das? Was zunächst immer wieder überzeugend in den Interviews gesagt wurde, ist, dass ältere Straßenjungen die jüngeren und Mädchen ausrauben. Prostitution Fast alle Straßenmädchen prostituieren sich. Das ist die schnellste Art, Geld zu bekommen. Prostitution ist sehr etabliert in Mwanza. Im Stadtzentrum sind nach Eintritt der Dunkelheit viele Straßenmädchen auf der Suche nach Freiern, schon zwölfjährige Mädchen, an denen sich deutlich ein weiteres Stigma zeigt. Denn Reintegrationsversuche von Seiten eines Hilfsprojektes scheiterten bei einem Mädchen daran, dass ihre Mutter sie aus Angst vor AIDS nicht wieder zu Hause haben wollte. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass viele Straßenmädchen bereits mit HIV
infiziert sind, wobei mir eine prozentuale Prognose jedoch unmöglich erscheint. Die Bezahlung für den käuflichen Sex liegt bei 1000 TS, also etwa 1,25 €. Die Gründe, die zur Prostitution zwingen, sind eindeutig: "Normally they are doing that because of no JOB and because of the POVERTY." (vgl. Markus Wiencke: Strassenkinder in Tansania, Weissensee Verlag, Berlin 2009, S. 19ff.)
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.11.2010 (Prof. Dr. H. Weber) |