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Lage des Landes. Bevölkerung
 
Geographisches. Durch seine regionale, klimatische, ethnische und religiöse Zusammensetzung stellt der Sudan ein Abbild des Kontinentes Afrika in verkleinertem Maßstab dar. Das Land hat über 42 Millionen Einwohner. Mit seinen 2,505 Millionen Quadratkilometern ist es das größte afrikanische Land. Es grenzt an neun Nachbarländer und stößt mit einer Küste von 853 Kilometern Länge ans Rote Meer. Das Agglomerat Khartoum hat etwa 8 Millionen Einwohner.

Der Südsudan („New Sudan"), seit 2005 eine autonome Region, nimmt eine Fläche von 507 000 Quadratkilometern ein. Die Hauptstadt ist Juba (Dschuba).

Das Land zerfällt in mehrere Klimazonen, eine subtropisch/tropische Region im Süden, die Sahelzone in der Zentralregion und den Norden mit Wüstenklima. Der Nil ist die „Lebensader" des Landes und ermöglicht intensiven Ackerbau mit großen Obst-, vor allem Dattelplantagen. Der Süden sowie Regionen im Osten und Westen können mit dem allgemeinen Fortschritt im Norden nicht Schritt halten.

Menschen. Die Bevölkerung des Sudan wird auf 35 bis 41 Millionen Menschen geschätzt, davon leben 8 bis 9 Millionen im Süden. Ihre Zahl wächst Jahr für Jahr um geschätzte 2,13 Prozent. Das Durchschnittsalter beträgt etwa 18 Jahre. Die Lebenserwartung ist ca. 50 Jahre. Nur 2,5 Prozent der Sudanesen sind über 65 Jahre alt.
 
Die Geburtsrate ist hoch (34.31/1000), allerdings trifft dies auch für die Sterberate von Kleinkindern zu. Von 1000 lebend geborenen Kindern sterben fast 87, ehe sie ein Jahr alt geworden sind.
 
Obgleich der Sudan über reiche Bodenschätze verfügt, leben 40 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.Die Erlöse aus dem Erdölgeschäft bringen einer kleinen städtischen Elite Reichtum. Der Landbevölkerung fehlen ausreichende Nahrungsmittel und Bildungschancen.
 
Aufgrund wiederholter Dürren, 25 Jahren andauernder Kriegswirren und der dadurch verursachten Verstädterung, die in den letzten Jahren um 35 Prozent angestiegen ist, leben im Agglomerat Karthoum etwa 6 Millionen Menschen. Die dürftige Infrastruktur ist dem Ansturm der Vertriebenen und Flüchtlingen nicht gewachsen. Am Rand der großen Städte haben sich riesige Elendsgürtel gebildet. Dort gibt es weder ausreichend Wasser noch elektrische Versorgung. Immer wieder breiten sich Krankheiten aus. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Kriminalität und Drogenmissbrauch greifen um sich. Nach dem Ende des Bürgerkriegs (2005) und nach dem Referendum zur Unabhängigkeit des Südens kehren Scharen von Vertriebenen und Flüchtlingen in ihre Heimatregionen zurück.
 
Religionen. Der Norden des Landes ist arabisch-islamisch geprägt. Im Süden herrschen afrikanische Religionen und das Christentum vor, das durch europäische und US-amerikanische Missionare im 19. und 20. Jahrhundert verbreitet wurde. Im Norden gibt es vorwiegend Koranschulen und Regierungsschulen, im Südsudan meist von christlichen Missionaren gegründete und geleitete Schulen. Die Alphabetisierungsrate beträgt bei Männern über 70 Prozent, bei Frauen gut 50 Prozent.


Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.07.2011 (M. Stork)