Argentinien 

Länderbericht 

Wissenswertes. Argentinien, im südlichen Südamerika gelegen, hat etwa 39 Millionen Einwohner, von denen ungefähr zwei Prozent indigener Abstammung sind. Mit einer Fläche von 2,78 Millionen Quadratkilometern ist Argentinien nach Brasilien der zweitgrößte Staat Südamerikas. Wegen seiner großen Nord-Süd-Ausdehnung hat es Anteil an verschiedenen Klima- und Vegetationszonen. Im Osten grenzt das Land an den Atlantischen Ozean, im Westen an Chile, im Norde an Bolivien und Paraguay, im Nordosten an Brasilien und Uruguay. Hauptstadt ist Buenos Aires, weitere große Städte sind Mar del Plata, Córdoba, Mendoza, La Plata, Rosario und San Miguel de Tucumán.


Argentinien ist eines präsidiale Bundesrepublik mit 23 Provinzen und je eigener Exekutive unter Führung eines Gouverneurs, einem Parlament und einer eigenen Gerichtsbarkeit.


Amtssprache ist Spanisch, indianische Minderheitensprachen sind u.a. Quechua und Guaraní. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung sind europäischer Abstammung. Ihre Vorfahren sind vor allem aus Italien, Spanien, Deutschland und Polen eingewandert. Sie haben sich mit Nachkommen der Indios vermischt, sind demnach Mischlinge (Mestizen). Nur eine Minderheit (etwa 1,5 Millionen Menschen) können heute noch ihre Herkunft auf eine der etwa 30 Ethnien zurückführen, die das Land vor der Eroberung durch die Spanier besiedelten. Die meisten "Indianer" wurden von den Spaniern und ihren späteren Nachkommen ausgerottet. In zahllosen argentinischen Haushalten arbeiten heute indigene Mädchen als Gehilfinnen. Die wenigsten Indios leben noch in ihren angestammten Siedlungsgebieten.


Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner ist das höchste in Südamerika; im Jahr 2007 betrug es 6 623 US-Dollar. Allerdings sind die Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich beträchtlich. Die Inflationsrate liegt bei etwa 9, die Arbeitslosenquote bei über 8 Prozent


Die Lebenserwartung in Argentinien beträgt für Männer etwa 70 Jahre, für Frauen etwas über 77 Jahre. Die Bevölkerung wächst im Jahr ungefähr um 1,1 Prozent. 90 Prozent der Argentinier sind Katholiken, zwei Prozent Protestanten, ein Prozent Juden. Daneben gibt es einige synkretistische Religionen (etwa den Pachamama-Kult im Nordwesten des Landes). 


Soziale Situation. In Argentinien ist die Kluft zwischen Arm und Reich besonders hoch. Die Ober- und die Unterklasse leben in getrennten Welten. Die Hälfte der Bevölkerung am unteren Ende der Einkommensskala verfügt über lediglich 10 Prozent des gesamten Volksvermögens. Im Norden liegt die Armutsrate bei über 40, im Landesdurchschnitt bei über 20 und in der Hauptstadt bei etwa 15 Prozent. Um das Überleben zu sichern, müssen in den meisten Familien mehrere Mitglieder arbeiten. Das durchschnittliche Einkommen der Gesamtbevölkerung liegt nur knapp über der Armutsgrenze. In den ärmsten Regionen des Landes (Tucmán, Chaco, Formosa, Santiago del Estero), wo die Unterernährung am meisten verbreitet ist, wächst die Bevölkerung am schnellsten. Auch in den Elendsvierteln der großen Städte drängen sich die Armen zusammen. In Rosario liegt der Anteil der Slumbewohner bei 15 Prozent der gesamten Stadtbevölkerung. Zahllose Flüchtlinge kommen aus Peru, Bolivien und Paraguay, andere sind vom Land vertrieben worden und suchen in der Stadt ein besseres Auskommen.

 

Infolge der Krise der Jahre 2001 und 2002 stieg die Armutsrate in Argentinien auf über 50 Prozent. Trotz der Besserung, die inzwischen eingetreten ist, sind, je nach Region, immer noch 20 bis 50 Prozent der Menschen arm.

(mehr über die Geschichte Argentiniens?)

 

Links

- Auswärtiges Amt:
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Argentinien.html;

- Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Argentinien;

- Instituto Nacional de Estadistica y Censos: 
http://www.indec.mecon.ar/

 

           



Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.09.2012 (s. admin)