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Amerika

Drogenkrieg
(Hartwig Weber, 2012)

Mexiko leidet unter den Folgen der illegalen Einwanderung mexikanischer und südamerikanischer Flüchtlinge in Richtung USA und gleichzeitig unter den Auswirkungen des Drogenhandels. Fast alles Kokain, das in den USA konsumiert wird, kommt über die 3000 Kilometer lange mexikanische Grenze ins Land. Außer Kokain handelt es sich um Tonnen von Heroin, Marihuana und Methamphetamine im Wert von vielen Milliarden US-Dollar.

Zwischen rivalisierenden Drogenkartellen und den mexikanischen Sicherheitskräften hat sich ein regelrechter „Drogenkrieg“ entwickelt. 2006 kündigte der Staatspräsident Felipe Calderón den „Kampf gegen das organisierte Verbrechen“ an. Seit 2006 forderte dieser Krieg tausende Tote.

 Nr: 465 Mexiko_Drogenmorde

Verantwortlich für die Gewalt sind insbesondere sieben große Verbrecherkartelle: Los Zetas, das Beltrán-Leyva-Kartell, das Tijuana-Kartell, das Juárez-Kartell, das Sinaloa-Kartell, das Golf-Kartell und La Familia Michoacana. Darüber hinaus gibt es weitere organisierte Banden, die insbesondere im Norden des Landes ihr Unwesen treiben. Mit blutiger Gewalt bekriegen sie sich gegenseitig.

Gleichzeitig finden blutige Auseinandersetzungen mit den mexikanischen Sicherheitskräften, 50 000 Soldaten und 35 000 Bundespolizisten, statt. Im Dunstkreis der Drogenkartelle sollen mehr als 100 000 Personen tätig sind. Los Zetas gelten als das gefährlichste Drogenkartell. Ursprünglich rekrutierten sich seine Mitglieder aus desertieren mexikanischen Soldaten der Spezialeinheit Grupo de Fuerzas Especiales Aeromóvil (GAFES), die eine Ausbildung in der Bekämpfung von Aufständischen und Drogenhändlern durch Spezialisten der USA, Frankreichs und Israels genossen hatten. Als Experten psychologischer Kriegsführung betätigen sie sich im Waffenschmuggel, Menschenhandel, Entführungen, Geldwäsche und Erpressungen. Durch Enthauptung von Gegnern und Konkurrenten, von Polizisten und Beamten haben sie sich einen Namen gemacht.

Die  Auseinandersetzungen begannen nach 1990, verstärkt ab 2006. Seither soll der Drogenkrieg 120 000 Opfer gefordert haben. In einigen Grenzregionen haben die paramilitärischen Einheiten der Drogenkartelle das Gewaltmonopol des Staates außer Kraft gesetzt. Immer wieder werden Fälle bekannt, bei denen sich Angehörige der örtlichen Polizei und der Bundespolizei in kriminelle Handlungen verwickeln. Ein beachtlicher Teil der Sicherheitskräfte soll mit den Kartellen zusammenarbeiten. Die Zahl der ermordeten Militärs, Polizisten, Staatsanwälte, Marineangehörigen und Geheimagenten wird auf nahezu 3000 geschätzt. Die Staatsgewalt ist zu angemessenen Gegenmaßnahmen kaum fähig. Naturgemäß sind auch Zivilpersonen, unter ihnen Jugendliche und Kinder, betroffen.

Weit über 200 000 Menschen sind vor der Gewalt des Drogenkrieges in weniger gefährliche Gegenden des Landes und in die USA geflüchtet. Für Journalisten zählt Mexiko inzwischen zu den gefährlichsten Staaten der Welt.

(Vgl. Der Spiegel:  http://www.spiegel.de/thema/drogen_mexiko/ Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Drogenkrieg_in_Mexiko)

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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 27.10.2012 (s. admin)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |