Polen (von Maren Basfeld)
Erst mit dem politischen Umbruch von 1989 trat in Polen mit seinen 38,2 Millionen Einwohnern das Ausmaß der unter der Armutsgrenze lebenden Familien und alten Menschen offen zu Tage. Während der Zeit des Kommunismus war dieses Phänomen noch weitgehend totgeschwiegen worden. Laut UNICEF leben 12,7 Prozent der polnischen Kinder und Jugendlichen in Armut.
Manche behaupten, es gäbe überhaupt keine Straßenkinder in Polen. Lediglich die mit ihren Familien über Land ziehenden Sinti- und Roma-Kinder bezeichnete man als "Straßenkinder", die es einzufangen und wegzusperren gelte.
Schätzungsweise eine Million Kinder arbeiten auf den Straßen des Landes. Dies ist auf die in Polen herrschende, weit verbreitete Armut zurückzuführen. Dennoch streben auch die ausgegrenzten Jugendlichen nach dem Lebensstandard der Teenager in westeuropäischen Ländern. Sie versuchen es zunächst mit legalen Gelegenheitsarbeiten wie Autos waschen, Scheiben putzen, Sammeln von Schrott und Altpapier. Die Gefahr ist groß, dass sie diese Tätigkeiten bald mit lukrativeren eintauschen: Diebstählen, Überfällen, Drogenhandel und Prostitution.
Die Kinderprostitution blüht an der Grenze zwischen Polen und Deutschland und strahlt bis in die Bundeshauptstadt Berlin aus, wo über tausend Jungen und Mädchen, viele aus Polen, ihre Körper verkaufen.
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