Kinderrechte (Text und Fotos: Joana Stümpfig, Juli 2009)
"Estatuto de crianças e adolescentes" Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gewann das Thema "Kinder und Jugendliche" in Brasilien immer mehr an Bedeutung und wurde zum Fokus vieler gesellschaftlicher Gruppierungen. Die so entstandene soziale Bewegung führte im Jahr 1990 zur Formulierung des "Estatuto da Criança e do Adolescente" ("Statut für das Kind und den Jugendlichen"). Seither werden Kinder und Jugendliche, unabhängig von Ethnie und sozialer Klasse, als Wesen mit eigenen Rechten anerkannt, die sich in der Entwicklung befinden und somit besondere Beachtung vonseiten der Politik, der Regierung und der Öffentlichkeit verdienen.
Auf dieser Grundlage wurden insbesondere für vernachlässigte und straffällig gewordene Kinder und Jugendliche spezielle Programme entwickelt. Allerdings fehlt es in der Realität noch häufig an der praktischen Umsetzung der formulierten Ziele.
"MNMMR (Movimento Nacional de Meninos e Meninas de Rua)" Die nationale Bewegung der Mädchen und Jungen der Straße wurde 1985 gegründet. Sie unterstützt Kinder und Jugendliche in ihrem Kampf für die Sicherung und Verteidigung ihrer Rechte. Die Bewegung wird zum großen Teil von der Arbeit von Freiwilligen getragen
MNMMR bezieht sich nicht auf einen bestimmten Teil Brasiliens. Vielmehr vereint er Straßenarbeiter des ganzen Landes aus verschiedenen Hilfsorganisationen, staatlichen und nicht staatlichen, religiösen und weltanschaulich neutralen.
Ziele der Bewegung sind die folgenden:
> Unterstützung der Organisation und Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche, speziell für Kinder und Jugendliche auf der Straße. Sie sollen teilhaben an der Entwicklung von Problemlösungen in Situationen, die sie selbst betreffen. Es soll sicher gestellt werden, dass sie ihre Bürgerrechte kennen, ausdrücken und ausüben.
> MNMMR ist Ansprechpartner und Netzwerk für alle, die die Menschen- und Bürgerrechte von Kindern verteidigen.
> Es geht um aktive Teilnahme an der Entwicklung von Gesetzen und an der öffentlichen Politik im Blick auf Gesundheit, Bildung, Arbeit, Freizeit, Transport, Kultur, Wohnung und Ernährung. So soll garantiert werden, dass den Belangen von Kindern "absolute Priorität" eingeräumt wird.
> MNMMR unterstützt bereits existierende Bewegungen und Organisationen, die für dieselben Ziele eintreten.
> Öffentlich soll die Unterdrückung und Verletzung der Rechte von Mädchen und Jungen auf der Straße angeklagt werden.
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