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Soziodemographische Daten Brasilien (Text und Fotos: Joana Stümpfig,Juli 2009)
Staatsform:
Präsidiale Bundesrepublik Unabhängig von Portugal seit 1822 Verfassung von 1988 Allgemeines Wahlrecht ab 18 Jahren Wahlpflicht ab 21 Jahren
Einwohner:
191.367.843 (01.Juli 2009, geschätzte Zahl des statistischen Bundesamts) Insgesamt 187 228 000 (2006) Männer 91.196.000 (48,7%) Frauen 96 031.000 (51,3%)
Bevölkerungsdichte (Einwohner pro km²): 22 Einwohner pro km² (Quelle: Wikipedia)
Lebenserwartung: insgesamt 72,4 Jahre (2006) Frauen 76,2 Jahre (2006) Männer 68,7 Jahre (2006
Kindersterblichkeit: 23,30 Totgeburten/1000 Geburten (2008)
Wachstumsrate: 1,3% (Mai 2009)
Arbeitslosenquote: 8,8% (Mai 2009)
Religion (2000)
Römisch-Katholisch 73,4% Evangelisch 15,4% Andere 3,4% Ohne Religion 7,4% Ohne Angabe 0,23%
Ethnische Gruppen (2006)
Mischlinge (Parda) 42,6 % Schwarze 6,9 % Weiße 49,7 % Asiatischer Herkunft oder indigen 0,8% Bevölkerungsverteilung (2006) Stadt 83,3% Land 16,7 %
Größte Städte
São Paulo 20,5 Millionen (2005) Rio de Janeiro 11,4 Millionen (2005) Belo Horizonte 4,3 Millionen (2002) Porto Alegre 4 Millionen (2004) Recife 3,6 Millionen (2005) Fortaleza 3,4 Millionen (2005) Salvador de Bahia 3,4 Millionen (2005) Brasília 2,2 Millionen
Analphabetismus bei Personen über 15 Jahren (2005)
Insgesamt 11,0% Frauen 10,8 % Männer 11,3% Landbevölkerung 25,0 Stadtbevölkerung 8,4%
Funktionaler Analphabetismus bei Personen über 15 Jahren (2006)
Insgesamt 22,2% Frauen 21,6 % Männer 22,7 % Landbevölkerung 44,0% Stadtbevölkerung 18,1%
Straßenbewohner Wenn nicht anders angegeben, entstammen die oben genannten Daten Erhebungen des statistischen Bundesamtes (IBGE) von 2007. In diesen Angaben sind Straßenbewohner nicht berücksichtigt, da die Daten auf Basis der Wohnsitze der Menschen erhoben wurden. Die Teilnehmer der ersten nationalen Konferenz über Straßenbewohner ( I Encontro Nacional sobre População em Situação de Rua) im Jahre 2005 erklärten, auch aus diesem Grund, die Durchführung von Studien über die Situation von Straßenbewohnern als besonders wichtig. Die Erhebung sozioökonomischer Daten wurde von ihnen als ersten Schritt einer effektiven öffentlichen Politik für Straßenbewohner bezeichnet.
In den Jahren 2007 und 2008 wurde dann die „Pesquisa Nacional sobre a População de Rua" (Nationale Studie über Straßenbewohner) durchgeführt, hierbei wurden jedoch nur Straßenbewohner über 18 Jahren berücksichtigt. Die Studie beschränkte sich auf 71 brasilianische Städte; dabei wurden einige große Städte nicht berücksichtigt ( São Paulo, Recife, Belo Horizonte), da dort bereits ähnliche Studien durchgeführt worden waren. Die in der Studie genannte Zahl von 31.922 erwachsenen Straßenbewohnern ist mit der tatsächlichen Zahl der Straßenbewohner in Brasilien nicht identisch.
Aus der Studie ist jedoch zu entnehmen, dass die meisten Straßenbewohner männlichen Geschlechts (53%) und zwischen 25 und 44 Jahre alt sind. Außerdem wurde deutlich, dass unter ihnen der Anteil der Schwarzen deutlich höher ist als in der Gesamtbevölkerung (27,9% zu 6,2%). Die Gründe, weshalb sie auf der Straße leben, sind insbesondere Probleme mit Alkohol oder anderen Drogen (35,5%), Arbeitslosigkeit (29,8%), Streit mit Mutter, Vater und/oder Brüdern (29,1%).
Um auch eine Vorstellung von Minderjährigen auf den Straßen zu bekommen, wurde eine Studie realisiert, die sich auf diese Altersgruppen bezieht. Sie wurde 2009 unter dem Namen „Censo da exclusão ou falta de inclusão nos censos? – A (in)visibilidade de meninos e meninas em situação de moradia nas ruas nas capitais brasileiras" veröffentlicht.
(> Straßenkinder in Brasilien)
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