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Kinderarmut
(Ana Maria Palavio, Laura Diaz und Sandra Jiménez; Foto: Kerstin Pucholt)

 

Zahlen und Fakten
In Guatemala leiden 57 Prozent der Bevölkerung unter Armut, 22 Prozent davon unter extremer Armut. Auf dem Land leben mehr als 72 Prozent der armen Bevölkerung. Mehr als zwei Drittel von ihnen (insgesamt 3.842.000) sind verarmte Kinder und Jugendliche. Von 1000 geborenen Kindern erleben etwa 40 nicht einmal ihren ersten Geburtstag. Die Rate der stark unterernährten Kinder zwischen 3 Monaten und fünf Jahren beträgt 25 Prozent. Insgesamt weist fast jedes zweite Kind Folgeerscheinungen von mangelnder Ernährung auf. Von 1000 lebend geborenen Kindern sterben ca. 89 im Kindesalter. In der Kindheit sind Erkrankungen der Atemwege, Durchfälle und Unterernährung Haupttodesursache, allesamt typisch für Entwicklungsländer. Von der mangelhaften oder nicht vorhandenen gesundheitlichen Versorgung sind 400.000 Kinder aus ländlichen Gebieten betroffen. Von allen registrierten Schwangerschaften fallen jährlich 47,6 Prozent auf junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren. Diese leben selbst in bitterer Armut oder auf der Straße und können ihre Kinder oft nicht ernähren. So setzen sich Armut und Mangel über die Generationen fort.


Alphabetisierung
28 Prozent der Kinder in Guatemala können nicht lesen und schreiben. Von zehn Kindern, die die Schule besuchen, schließen nur vier die Grundschule ab. 657.000 Kinder gehen in Guatemala überhaupt nicht zur Grundschule, davon 26 Prozent der 7 bis 14 jährigen. Ungefähr 205.000 Kinder verlassen die Schule bis zur 6. Klasse, obwohl die Schulbildung in Guatemala im Alter von 7 bis 14 Jahren kostenlos und verpflichtend ist. 54 Prozent der indigenen Mädchen gehen ab dem 7. Lebensjahr in die Schule, aber nur 4 Prozent von ihnen beenden sie (2008, vgl. http://www.esperanza.de/aktnach.htm). Es gibt immer mehr Schüler aller Jahrgänge ohne adäquaten Unterricht. Unzureichende Schulgebäude und fehlende Materialien sowie unqualifiziertes Personal sind Hauptursachen für den allgemein sehr geringen Bildungsstandard im Land. Das Bildungssystem ist unflexibel und ineffizient, das Bildungskonzept stammt aus der Kolonialzeit. In den Städten beenden nur 50 Prozent der Kinder die Grundschule, in den ländlichen Gegenden sind es kaum 20 Prozent. Über 80 Prozent der indigenen Bevölkerung sind Analphabeten.


Häusliche Gewalt
Auch Jahrzehnte nach Beendigung des 36-jährigen Bürgerkrieges ist die häusliche Gewalt ein wesentlicher Exklusionsfaktor in Guatemala. Gewalt gehört nach wie vor zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher, die sich in ihren Familien oft nicht akzeptiert und geborgen fühlen. Prügel, verbale Züchtigung und sexuellen Missbrauch erfahren Jungen und Mädchen in Guatemala überaus häufig. Dies treibt sie aus ihren Familien auf die Straße. Offiziellen Statistiken zufolge wurden zwischen 2000 und 2007 fast 140.000 Anzeigen wegen häuslicher Gewalt gegen Frauen eingebracht. Allein 2007 gab es mehr als 3.800 solcher Anklagen. Doch längst nicht jede Tat wird zur Anzeige gebracht, und die Täter werden selten verurteilt.

Links
http://www.esperanza.de/aktnach.htm

http://kindernothilfe.de/Rubriken/Projekte/Lateinamerika+und+Karibik/Guatemala/Schulausbildung+f%C3%BCr+Maya_Kinder.html
http://kindernothilfe.de/Rubriken/Projekte/Lateinamerika+und+Karibik/Guatemala/Gegen+h%C3%A4usliche+Gewalt+in+Guatemala.html

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.09.2012 (s. admin)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |