Entwicklung der eigenen Frage- oder Problemstellung
Um mit schwangeren Minderjährigen und Kindermüttern der Straße Strategien für eine bessere Zukunft zu entwickeln, ist ein empathisches Verständnis nötig. Wer sich dem "Feld der Straße" nähert, wird die Hintergründe, Ursachen und Veränderungsmöglichkeiten von Straßenexistenzen zu erkunden suchen.
- Welches sind die realen Lebensbedingungen schwangerer Minderjähriger auf der Straße?
- Wie sind sie in ihre aktuelle Situation geraten?
- Welche Zukunftsperspektiven haben sie?
- Wie kann man ihnen helfen, um ihre Lage zu verbessern und mit ihen zusammen Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln?
Die Fragen, die sich mit großer Dringlichkeit stellen, können am ehesten von den Betroffenen beantwortet werden. Deshalb geht es in der ersten Phase des Projekts - der Annäherung und Kontaktaufnahme - um die Erschließung des nötigen Faktenwissens.
- Die aktuellen Lebenslagen von Straßenmädchen werden erkundet.
- Außerdem stehen ihre Biographien im Mittelpunkt des Austauschs. Welches Schicksal hat sie in die gegenwärtige Situation gebracht? Wie meistern sie ihr Leben? Wie gestalten sich die Beziehungen mit anderen?
- Besonders wichtig ist die Frage nach der Sexualität der Jugendlichen. Welche Bedeutung hat sie im Leben auf der Straße? Welche Methoden der Geburtenplanung und Verhütung praktizieren sie? Wie verändert eine Schwangerschaft das Leben eines Straßenmädchens? Welche körperlichen und seelischen Auswirkungen hat sie für werdende Mütter? Mit welchen Reaktionen müssen schwangere Mädchen von Seiten ihrer Familien, Freunde und Kameraden auf der Straße rechnen?
Schwierig zu ermitteln ist, was eine Schwangerschaft für den Lebensentwurf und die Entwicklung eines jungen Menschen auf der Straße bedeutet.
- Welche Rolle spielt die vorgestellte, welche die tatsächliche Mutterschaft im Leben eines Mädchens?
- Welche Argumente und Motive zählen, wenn sich eine Jugendliche für das Austragen ihres Kindes oder dagegen, also für einen Schwangerschaftsabbruch, entscheidet?
- Welche Bedeutung haben dabei die beteiligten Männer, Erwachsene oder Jugendliche?
Vieles wird erst verständlich, wenn das Gespräch auf die Biographie und die im Leben eines Straßenmädchens vorgefallenen kritischen Lebensereignisse kommt. Vor diesem Hintergrund werden sowohl die situativen Motivationslagen wie die Überlebensperspektiven und Pläne der Jugendlichen nachvollziehbar.
- Welche realistischen Zukunftsperspektiven bedürfen der Hilfe? Bildung bedeutet immer auch Beratung, Unterstützung und Orientierung.
- Gespräche über Vergangenheit und Zukunft sind eingebettet in lebensdienliche Aufklärung, Information und Hilfestellungen, die die Perspektiven der Mädchen ernst nehmen und den Blick auf verwirklichbare Chancen lenken.
(weiter lesen: Erste Begegnung)
|
BEDROHTE KINDER WELTWEIT
Ausgangspunkt. Impuls
Eigene Fragestellung
