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Madagaskar
 
Madagaskar, vor der Ostküste Mosambiks im Indischen Ozean gelegen, ist mit 587 041 Quadratkilometern nach Indonesien der zweitgrößte Inselstaat der Welt. Es hat 20,5 Millionen Einwohner. Aufgrund der isolierten Lage konnte sich eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln, zahlreiche Arten werden einzig auf Madagaskar angetroffen. 1960 erreichte Madagaskar seine Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich. Ab 1972 richtete es sich sozialistisch aus, verstaatliche die großen Unternehmen und schottete sich von der westlichen Welt ab.

Heute zählt der Inselstaat zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Rund zwei Drittel der Bevölkerung müssen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen. Besonders gravierend ist die Armut in den ländlichen Regionen. Fast 40 Prozent der Bevölkerung gelten als unterernährt. Die Einkünfte aus Fischerei, Edelsteingewinnung, Tropenholzwirtschaft und Vanilleexport sind ungleich verteilt: 20 Prozent der Bevölkerung besitzen 90 Prozent des Einkommens.

Die Landwirtschaft ernährt mehr als drei Viertel der Bevölkerung. Auf 87 Prozent der Agrarflächen wird Subsistenzwirtschaft betrieben. So trägt die Landwirtschaft nur etwa 16 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Armut auf dem Land betrifft vor allem die Menschen, die kein Land besitzen. Manche Bevölkerungsgruppen sind aufgrund eines verdeckten Kastensystems vom Landbesitz völlig ausgeschlossen.

Die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte scheitert zudem häufig an Transportproblemen. Die Infrastruktur ist vor allem in den ländlichen Gebieten in schlechtem Zustand. Ganze Regionen sind während der Regenzeit von Verkehrswegen und Kommunikationsnetzen abgeschnitten. Durch den Übergang von der Subsistenzwirtschaft zur Marktwirtschaft soll die Armut verringert werden.

Konnte Madagaskar in den 1970er Jahren noch Reis exportieren, reichen die Erträge heute nicht mehr zur Selbstversorgung der Bevölkerung aus. Große Probleme werfen die Bodenerosion und die Versandung der Felder auf. Ursprünglich war die Insel ganz bewaldet, inzwischen aber wurde ein Großteil des Regenwaldes abgeholzt. Wer kein Geld hat, denkt auch nicht an die Umwelt. Mit Holz wird gekocht und geheizt. Illegaler Holzschlag und Brandrodung dienen dem Überleben. Der Verlust von Waldbestand verstärkt die Schäden von Stürmen und führt zu Überschwemmungen, Versandung von Reisfeldern und zu Erdrutschen.

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 17.07.2011 (M. Stork)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |