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Afrika

Gedichte von Jugendlichen der Straße aus Simbabwe (2008)
(Übersetzung: Maren Basfeld)
 
Garai (16) Simbabwe
Einige Leute machen das Leben der anderen
zur Hölle,
Ich gehe runter nach Afrika,
im Süden finde ich
ein Land mit dem Namen
Simbabwe, voller
Wissen,
Ressourcen, doch niemandem, der weiß,
wie diese zu nutzen sind.

Jeder im Land
sehnt sich danach, in einem anderen Land zu sein.
Aber warum?
frage ich mich.

Sprechen wir von Wissen,
so ist es
das zweitbeste Land
bezogen auf Bildung
in ganz Afrika.
Warum also sehnen sie sich danach, in einem anderen Land zu leben?

Ich sprach mit vielen Menschen,
um eine Antwort zu finden.
Die Antwort ist:
Eine Person (Robert Mugabe)

Oh Herr,
was haben deine Kinder
Falsches vor deinem Auge getan?
 
 
Gamba (15) Tränen eines Waisen
Ich weine, doch niemand,
der mir die Tränen
abwischt.
Ich bin in Schwierigkeiten,
doch niemand,
der sie für mich löst.
Meine Wangen sind
zu Flüssen geworden,
wegen der Tränen, die niemals versiegen.

Mum und Dad,
was tat ich,
dass ihr sterben musstet
und mich alleine ließet,
mitten in dieser Welt,
voller Grauen und Schrecken?

Ich schlafe auf der Straße,
die Sterne betrachtend
und den Mond,
wie sie miteinander
Verstecken spielen,
während die Kälte der Nacht
mich besucht.
Ich mache dem Leben Schwierigkeiten,
bevor das Leben mir zu schwer wird.
Jetzt kann ich nicht mehr sagen,
schwer, denn es ist
alltäglich geworden.

Ich weiß es wirklich nicht,
was ich tat.
Was für ein Kind bin ich, ohne
die Liebe einer Mutter,
den Halt eines Vaters?

Ich hörte auf meine Eltern.
Oh Herr, was habe ich Falsches getan,
das dich veranlasste,
mir den Rücken zuzukehren?
 
 
Norma (15) Mein Traum
Phantastische Tagträumerin.
Wenn ich erwachsen bin, werde ich
in die Stadt eilen,
mir einen Job suchen,
um eine Menge Geld zu verdienen.
 
Dann werde ich bauen,
ein Haus aus Brot,
Laib über Laib.
Der Zement aus Margarine,
aneinander geklebt und mit roter
Marmelade verputzt, innen wie außen.

Dann werde ich mich selbst einschließen,
dort, und essen
mein Haus, Stück für Stück.
Mit Fässern von Tee
schwer von Milch.
Das ist mein Traum.

 
Tendai (16) Liebe
Mein Liebling, meine Liebe.
Die Liebe, die ich für dich empfinde,
ist sehr groß,
dein Lächeln lässt mich diese Liebe fühlen.
 
Du bringst Licht in mein Leben.
Oh! Du Goldstück,
dich glücklich zu sehen ist, was ich möchte,
du bist der Einzige.

Liebling, du bist mein Stern,
du bringst Leuchten in mein Leben.
Deine Anwesenheit spüre ich von fern,
mit dir zu sein ist, was ich möchte.

 
Vusi (16) Wunder
Wunder sind Wunder.
Warum also wundern?
Denn Wunder werden
Immer Wunder sein.
Und wundervolle Dinge
Werden immer wundervoll bleiben.
 
 
Mlambo (16) Gewalt
Die Sonne
ging leuchtend unter
auf ihrem Wanderweg
aus Flammen,
die den Himmel erhellten.

Tausende von Menschen,
halb tot, kämpfend,
um Freiheit und
heute sind ihre Großenkel
frei.

Hätte es keine Gewalt gegeben,
was
für Menschen
wären wir, wir wären
immer noch kolonisiert.

Wegen der Gewalt sind wir frei,
wir sind frei,
selbst wenn niemand
Lieder singen kann,
von denjenigen,
die starben.

Doch werden wir sie in Erinnerung halten
Um ihres Mutes willen.
Ja, sie wurden gewalttätig,
doch sehnten sie sich nach Freiheit,
so wie wir heute frei sind.

 
Fidelis (17) Einem Freund gewidmet
Du kamst zu mir,
einem Alptraum gleich,
doch nun bist du
in meinen Gedanken,
mein Blut ist voll von dir,
mein Herz pumpt immer
deine Liebe viermal so schnell wie das Blut.
 
Seitdem du Einzug
in mein Herz hieltest,
scheint die Sonne wunderschön
für mich, meine Träume,
sind so süß, ja
ich glaube, meine Träume
sind wahr geworden.

Durch dich
werden all meine Ziele
erreicht,
wegen dir, habe ich
meine Zukunft gefunden.

 
Dekarai (16) Kalanga (Volk der baKalanga im südlichen Simbabwe)
Ja, ja doch, ich spreche
von der Sonne, die scheint
und scheinen wird,
für mich und für sie,
entfremdet und endlos.

Kalanga, wir beten dich an
oh ja, ich meine,
kein anderer besitzt
deine Güte.

Denke an ein Armenviertel
oder an eine ländliche Gegend.
Heute repräsentieren wir,
die neueste Technik,
Computer, allein wegen dir.

Es lebe Kalanga,
Der Himmel ist das Limit.

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.01.2011 (Prof. Dr. H. Weber)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |