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Afrika

Lebensgeschichten II
(Interviews und Fotos: Maren Basfeld)


Bonginkosi

Frage: Hey, bäckst du jetzt auch?

Bonginkosi: Ja, und ich lebe nicht mehr auf der Straße. Stell dir das mal vor! Ich wohne jetzt bei mir zu Hause in Daveyton, Etwatwa. Und ich habe einen Job bekommen. Ich beginne damit morgen früh, dort drüben in der Butterfield Bäckerei! Ich muss morgen um acht beginnen. Aish, ich kann es kaum glauben. Ich überrasche mich sogar selbst. Ich war im Gefängnis, gell? Dort Bonkinkosiim Boksburger Gefängnis. Ich war für acht Monate drinnen. Ach, da drinnen ist es hart. Die schlagen dich und sind sehr ungemütlich. Als ich all die Typen da drinnen gesehen habe, die für mehrere Jahre saßen, habe ich zu mir gesagt, dass ich nicht so wie die da enden möchte. Selbst dort nehmen sie alle Drogen. Ich bin fast gestorben, bevor ich ins Gefängnis kam. Ich habe viel zu viele Drogen genommen und zu gerne mit anderen gekämpft. Oft habe ich daran gedacht, was ihr uns damals auf der Straße gelehrt habt. Es half mir, die Dinge klarer zu sehen. Im Gefängnis habe ich meine Familie angerufen. Sie haben kein Geld, ne? Ich bat sie, zu kommen, einfach nur, um mich zu besuchen. Ich brauchte Klamotten, aber zu Beginn wollten sie nicht, dann kamen sie einfach. Ich schnüffel nicht mehr Kleber, und Dagga rauche ich auch nicht mehr, ich, gell, ich trinke nur ganz selten. Das ist alles.

Frage: Wer war nach dem Gefängnis für dich da?

Bonginkosi: Meine Mom, sie nahm mich wieder zu sich. Nach allem, was ich ihr angetan habe. Ich liebe sie so sehr, ich möchte sie nun unterstützen. Sie sagte zu mir: Bitte gehe nicht zu diesem Leben zurück! Ich helfe ihr im Haushalt. Ich koche, ich putze, ich mach die Wäsche, fege vor dem Haus jeden Tag am Morgen. Jetzt backe ich sogar Kuchen für alle. Es gibt dort kein Geld, aber ich habe das Backzertifikat gemacht. Zu Beginn hat sie mir nicht vertraut. Jetzt liebt sie mich. Sie ist stolz auf mich, selbst ich bin stolz auf mich. Ich habe drei jüngere Brüder. Ich bin der Älteste. Ich bin schon 19, am 9. Juli werde ich zwanzig Jahre alt. Ich muss ihnen zeigen, wie man ein gutes Leben führt. Ich, ich bin ihr Vorbild, verstehst du? Nach dem Gefängnis arbeitete ich im Township. Ich, gell, ich habe die RDP-Houses (staatlicher Hausbau für mittellose Südafrikaner) gestrichen. Ich ging zu den Leuten, ne. Ich zeigte ihnen Motive von Tieren usw. Und sie konnten aussuchen, was sie an ihren Wänden haben wollten. Das gefällt mir, oder das. Immer, wenn die mich bezahlten, bin ich los und habe für meine Mutter Grundnahrungsmittel gekauft. Pap, Reis, Fleisch, Gemüse, Öl usw. Selbst für meine Schwester habe ich es gekauft. Sie hat zwei kleine Kinder. Ich gebe ihr 200 Rand und sage ihr, dass sie gehen und davon Essen für sie kaufen solle. Ich helfe ihnen jetzt. Nicht wie früher. Manchmal ruft mein Onkel an und fragt meine Mutter, ob ich in Ordnung bin. Ja, ich habe sie alle vom Gegenteil überzeugt. Ich mache jetzt mit ein paar kleinen Jungen bei mir im Hinterhof Lifeskills. Ich rufe sie, wenn sie streiten und kämpfen und sage ihnen, dass sie sich gegenseitig nicht schlagen dürfen. Sie können dann miteinander reden und sich verzeihen. Einmal hat einer meine Mutter beschimpft und geflucht. Ich bin zu ihm gegangen und habe ihm ruhig gesagt: Hör zu, mir gefällt es nicht, wenn du meine Mutter verfluchst. Er sagte: Aish, sorry ne, aish, man, ich habs nicht so gemeint, sorry, du bist ein guter Kerl, ne, echt, Mann! Das sagte er, und ich war glücklich. Manchmal spiele ich Fußball und ich singe sogar in einem Chor, dort, im Township.

Frage: Hast du dort Freunde gefunden?

Bonginkosi: Ich habe keine Freunde, ne. Weil, ich war früher mit falschen Freunden zusammen. Jetzt habe ich nur einen einzigen. Er ist der beste Freund überhaupt. Er bringt mir das Lesen und Schreiben bei. Er lacht mich nicht aus, ich kann nämlich nicht lesen und schreiben, aber er, er machte keine Witze über mich wie die anderen. Er sagt mir immer, ich solle mir meine Zeit nehmen und Schritt für Schritt lernen. Ich weiß, eines Tages kann ich schreiben, ich schreibe einen Brief oder lese ein Buch, ja, eines Tages!

Ich, ich lebte viel zu lange auf der Straße. Jetzt will ich endlich lernen. Ich habe die Schule nie beendet. Jeder dachte, ich bin faul, aber das war wegen der Drogen, Mann. Sie sind schlimm, sie bringen dich um. Also jetzt bin ich okay. Manchmal, da gehe ich zu den Shebeens (Kneipen). Meine Mutter sagt immer: Hab Spaß, aber trinke bitte nicht zu viel! Sie gibt mir acht Rand und ich gehe und habe Spaß. Aber ich, ich kämpfe nicht mehr

Frage: Du hast ja eine Menge Narben?

Bongingkosi: Aish, meine Narben, wenn ich die sehe, dann denke ich an das Leben, das ich zuvor hatte. Ach Mann, dahin möchte ich nicht zurück. Sibusiso hat mich hier mit dem Messer verletzte, hier am Arm. Ayanda hat das alles am Kopf gemacht. Aber ich, ich bin voll von Liebe, selbst im Gefängnis habe ich sie geliebt. Ich möchte nicht mehr hassen. Ich vergebe Ayanda für das, was er mir angetan hat, auch wenn ich in dieser Nacht fast gestorben wäre. Ach, ich bin mit ihm im Reinen. Ich werde ihn nicht herausfordern und kämpfen, dafür, dass er mir das angetan hat. Ich möchte jetzt Frieden, keine weitern Schwierigkeiten mehr. Sibusiso ist im Gefängnis, fünf Jahr wegen Überfall mit einem Messer, wusstest du das? Er hat jemanden bedroht. Selbst Ayanda ist drinnen, gell? Ayanda, er hat zehn Jahre bekommen. Ich, ich will nicht zurück ins Gefängnis. Ich habe mich verändert. Niemand hat das gedacht, dass ich es tu. Jeder hat mich aufgegeben, alle von ihnen. Niemand hat gedacht, dass ich es schaffen würde. Siehst du, da gibt es nur eins, was mir Sorgen macht. Meine Mutter und meine Großmutter streiten sich die ganze Zeit. Meine Mutter ist unglücklich. Ich liebe sie so sehr. Ich würde ihr gerne helfen. Ich habe diesen Stress. Ich muss den wegbekommen. Eines Tages, wenn ich Geld habe, werde ich ein Haus kaufen. Ich werde die Backsteine kaufen, das Wellblech und ihr das Haus selbst bauen.

Nächsten Monat werde ich bezahlt, und dann mach ich das. Ich bin so glücklich, wirklich, ich kann jetzt so glücklich sein, weil ich es geschafft habe. Es war mein Wille, und ich habe mich geändert. Ich bin überrascht, und ich will meine Mutter glücklich machen. Sie und Thabo von der Bäckerei haben mir eine Menge beigebracht. Das werde ich ihnen nie vergessen.

Als Bonginkosi all das erzählt, hat er Tränen in den Augen. Sie strahlen und sind von einer ganz neuen Klarheit erfüllt, die noch vor einem Jahr nicht zu sehen gewesen war. Er geht aufrecht und graziös und hat seinen Schlendergang aufgegeben. Seine Kleider sind sauber und gebügelt, eine Mütze verdeckt seine vielen dicken Narben am Kopf und auf der Stirn.

Am nächsten Morgen hat er bei der Bäckerei angefangen und glücklich Mehlsäcke und Teigbottiche geschleppt. Eine Woche musste er sehr hart arbeiten und bekam dann sein erstes sehr kleines Gehalt. Stolz kaufte er sich ein Paar Schuhe und eine beige Jacke. Bei sich Zuhause stellt er uns seine ganze Familie vor. Es war ein Samstag, Ende Juni 2009, und er hatte frei. Sonntag von zwölf bis sechs sollte er wieder arbeiten. Um zwei Uhr nachmittags saß ich an diesem Sonntag in einem Café in Benoni und trank einen Capuccino, während ich ein Paar Notizen machte. Auf einmal wurden zwei Stühle gerückt, und zwei junge Männer stürmten an meinen Tisch. Ich erschrak im ersten Moment, sah dann aber in zwei freundlich strahlende Gesichter. Es war Bonginkosi und einer von den Straßenjungen. Ich sah auf die Uhr, musste Bonginkosi nicht arbeiten? Nein nein, beruhigte er mich dann, sein Chef habe ihn schon um acht bestellt, und seit zwölf habe er frei. Nun habe er seine alten Freunde von der Straße besucht und gehe gleich zurück nach Hause, mit dem Zug um drei Uhr. Ich gab ihm die Fotos, die ich von dem Besuch bei ihm in Etwatwa ausgedruckt hatte, worüber er sich sehr freute. Er lachte, bedankte sich, trank den Rest meines Capuccinos, und die zwei waren verschwunden.

Am Dienstag kam seine Schwester zur Bäckerei, um nach Bonginkosi zu fragen. Er hatte am Samstag nach unserem Besuch ihr Handy gestohlen und war seitdem verschwunden. Auch auf der Arbeit war er nicht aufgetaucht. Man hat ihn entlassen. Seither lebt er wieder auf der Straße.

Am Montag, dem 13. Juli, kam sein Straßenfreund und erzählte, dass Bonginkosi auf der Straße erstochen worden sei, bei dem Versuch, ein Handy zu stehlen. Es geschah am Freitag, dem 10. Juli, amTag nach seinem 20. Geburtstag. Am Samstag, dem 18. Juli, wurde Bonginkosi begraben.

Junge mit Behausung













 


















Chris

Frage: Hi Chris, hast du Lust, ein wenig von dir zu erzählen?

Chris: Ich heiße Chris. Ich komme aus Pretoria in Laudium. Ich kam 2003 nach Benoni. 2003 war ich hier im Shelter. Ich blieb hier Januar, Februar, März. Ich ging nach Pretoria zurück und kam dann hierher zurück im Jahr 2004. Sie schulten mich ein. In die Lesabe Grundschule. Ich kam in die achte Klasse. Zwei Monate blieb ich in der Schule. Dann verließ ich sie und ging nach Hause zurück. Dort lebte ich bei meinen Eltern. 2006 kam ich dann nach Kids Haven zurück. Ich arbeitete als Aushilfe. Dann bekam ich einen Job. Ich arbeitete dort bei den Cranbourne Kfz-Mechanikern. Ich machte mir keinerlei Sorgen um die Schule mehr und dann landete ich auf der Straße. Ich würde gerne wieder arbeiten. Wenn ich Arbeit bekommen könnte, sodass ich wieder arbeiten könnte, für meine Eltern, für mich und meine Ahnen, wäre ich sehr glücklich. Ich arbeitete nämlich sehr gerne und hätte am Ende des Monats Geld. Aber jetzt mache ich nichts, verstehst du? Ich bin immer noch bereit, etwas zu lernen oder einen Kurs zu beenden.

Frage: Warum hast du deine Arbeit aufgegeben?

Chris: Hat mir nicht gefallen.

Frage: Was war der Grund?

Chris: Es gab keinen Grund! Ich machte andere Jobs und habe auch diese aufgegeben. Ein Jahr und zwei Monate lang habe ich eine Ausbildung gemacht. Dann haben sie mich dort für zwei Tage suspendiert. Donnerstag und Freitag. Aber sie haben mich grundlos verdächtigt. Sie sagten, ich solle Montag kommen, das war aber die Zeit, bei der die anderen Arbeiter schon rausgehen, um sieben Uhr gehen sie los auf den Bau. Ich sollte dort um zehn sein, alle waren schon gegangen. Weil ich in Verdacht war, Geld gestohlen zu haben. Ich ging einfach. Nach zwei Wochen habe ich denen meinen Arbeitsanzug zurück gebracht. Das wars.

Frage: Willst du uns die vier Fotos in deiner Hand zeigen?

Chris: Klar, (Foto 1) hier rauche ich gerade Dagga (Marihuana), es ist dort beim Parkplatz. So, da habe ich mit meinen Freunden Dagga geraucht. (Foto 2) Dort war ich in der Bäckerei. Ich backte, wir machten Kuchen. Das Mädchen ist Lindiwe, der junge heist Kgupolang. Ich habe das Foto gemacht, um den Leuten zu zeigen, dass ich backe. (Foto 3) Das ist mein Kumpel, der, mit dem ich zusammenlebe. Mein Freund versucht gerade auf zu stehen, aber er konnte nicht aufstehen, weil er zu betrunken war. Sein Name ist Java, der ist echt nett. Er teilt alles mit uns, selbst wenn er Geld hat. Er ist etwas verrückt, aber er versteht uns, er teilt alles, etwas zu Essen. Er redet mit uns. Dort sitze ich mit ihm am Feuer. Wir sitzen da und rauchen Dagga. Dort beim Erziehungsministerium.

Frage: Wer verkauft das Dagga?

Chris: Oh, wir kaufen es. Überall, wir kaufen es dort beim Plaza oder auf der Straße, ja genau. Es ist der Nigerianer, er ist es. Wir kaufen swati. Es ist sehr kalt, verstehst du, deshalb ist es gut, viel zu rauchen. Das Foto habe ich am Morgen gemacht. (Foto 4). Es war morgens. Deshalb habe ich das gemacht. Ich stehe hier auf der Rückseite vom Erziehungsministerium. Es erinnert mich an meine Schulzeit und Bildung. Deshalb habe ich das gemacht, das Foto.

 


MalkreideSiyabonga

Frage: Bist du neu hier?

Siyabonga: Nee, ich bin hier schon mal gewesen. Mein Name ist Siyabonga und ich bin 27 Jahre alt und habe die Schule verlassen, als ich 18 Jahre alt und in der 9. Klasse war. Das war im Jahr 2000 wegen Familienproblemen, aber ich war es, der die Probleme verursacht hat. Und dort in meiner Familie gab es Kommunikationsschwierigkeiten und Liebe fehlte etwas. Im Besonderen ich hatte wenig Redefreiheit in meiner Familie. Im Jahre 2000 entschied meine Mum, mich von der Schule abzumelden und so ging ich einfach, es endete damit, dass ich bei meiner Familie auszog, ohne dass ich es gewollt hätte. Es war die Entscheidung meiner Mutter, dass ich gehen sollte. Sie entschied es, als ich gerade nicht zu Hause war.

Ich werde im Leben nicht aufgeben. So nahm ich es als neue Herausforderung. Für mich war es so, als sollte ich mir nun selbst beweisen, dass ich jemand war, der nicht auf Hilfe und den Rat anderer angewiesen bin. Ich war sehr verwirrt, als ich auf die Straße kam, da das Leben, das mich da erwartete, sehr anders war. Es war schwer, sich anzupassen, wegen meines anderen Hintergrundes.

Aber wegen meiner Familie und der Art, wie sie mich lehrten, anderen Respekt entgegen zu bringen, wurde das Straßenleben bald leichter zu ertragen. Aber in meinem Innern fühlte es sich nie wie Heimat an.

Frage: Warum konntest du dich nicht heimisch fühlen?

Siyabonga: Weil es auf der Straße keine spezifischen Zeiten für irgendetwas gibt. Für nichts was herauskommt. Im Besonderen, wenn es um Finanzielles geht. Es war nichts mehr so, wie ich es mir wünschte. Weil ich Gott ein wenig kenne und glaube, dass für ihn nichts unmöglich ist und ich das auch wusste, legte ich alles in seine Hände.

Da ich keinerlei Unterstützung um mich herum hatte, benutze ich Gott als meinen Erlöser und Retter und auf einmal wurde das Leben einfacher. Ich wusste, dass Gott für alle von uns einen Plan hat. Ich selbst sehe nun viele Veränderungen in meinem Leben und ich sehe mich alle meine Ziele erreichen und alles, was mich im Leben erwartet. Ich lasse Gott vorangehen, bevor ich die Dinge in die Hand nehme und jeden Tag, wenn es Morgen wird, habe ich das Gefühl, die Dinge nun geplant zu haben. Seitdem genieße ich das Leben viel mehr und fühle mich auch wieder wie ein Mensch. Ich habe ein paar Freunde auf der Straße. Zum Beispiel Java. Ich mag diesen Typen, er ist immer nett und lacht eine Menge. Er ist nicht wie andere, die stehlen und anderen schlimme Dinge tun.

Frage: Welche Jobs machst du auf der Straße?

Siyabonga: Oh, es gibt viele. Wir sammeln Pappe, Zeitungen, Kartons und Papier. Oder wir gehen zum Schrottplatz, um etwas Geld zu bekommen und kaufen etwas zu Essen.

Frage: Hast du Privatsphäre auf der Straße?

Siyabonga: Ah, nein, keine Privatsphäre für uns. Es hängt davon ab. Wenn du dich waschen willst, wartest du, bis es dunkel ist. Oder du wäschst einfach nur deinen Oberkörper. Wenn du auf der Straße lebst ist Geld ein Problem. Um eine Freundin haben zu können, brauchst du Geld, verstehst du? Ich habe deswegen lieber keine Freundin auf der Straße. Das andere ist, dass sie auf der Straße keine Kondome benutzen wollen. Sie denken, dass sei lächerlich, also werden die Leute krank auf der Straße. Also musst du dich benehmen. Ich möchte nicht, dass mein Mädchen ein solch hartes Leben leben muss, aber in der Zukunft sehe ich mich mit einem netten Mädchen.

Frage: Wo siehst du dich in deiner Zukunft?

Siyabonga: Bevor ich hier her kam, um den Backkurs zu machen, arbeitete ich, verstehst du? Ich habe gearbeitet. Ich hatte eine Corner (Straßenstand auf kleinen Kisten), weißt du? Ich hatte sie mit diesem Jungen, John, der dort bei den großen Häusern wohnt. John, der Freund von Sharon. Wir kauften damals Chips und Süßigkeiten, um sie in kleinen Portionen zu verkaufen. Wir begannen morgens um acht und um neun Uhr hatten wir schon 100 Rand (11 bis 13 Euros) eingenommen. Um fünf waren wir dann fertig. Aber dann veränderte sich alles. John begann, mich zu betrügen, verstehst du? Die Geschäfte liefen schlecht. Er trank. Ich musste die Rechnungen begleichen. So ging ich zu ihm, um das Geld zu holen. Als er mir das Geld geben sollte, gab er mir das Geld nicht, verstehst du? Er stahl von unserem Geschäft, verstehst du? So verließ ich ihn und sagte ihm, dass ich so nicht arbeiten könne. Er hat all mein Geld ausgegeben, so ging ich auf die Straße zurück.

Man braucht 500 oder 700 Rand, um ein neues Geschäft aufzumachen. Aber, Mann, das ist viel Geld. Es wird mich viel Zeit kosten, dass alles zu sparen. Ich wäre sehr froh, wieder mein eigens Geschäft zu haben und fähig zu sein, mich selbst zu unterhalten. Ich brauche Kontakte. Ich muss zuerst einen Ort mieten. Ich hatte das Geld schon, aber jemand hat es mir gestohlen. Es ist schlimm. Aber wenn ich das Zertifikat habe, bin ich glücklich.

 

Thulane

Frage: Kann ich mich für eine Weile zu dir setzen?

Thulane: Aber klar, komm doch einfach her.

Frage: Woher kommst du?

Thulane: Mein Name ist Thulane. Ich komme aus Swaziland (an der südöstlichen Grenze zwischen Südafrika und Mosambik gelegen). Ich kam hierher, um Arbeit als Sangoma (traditioneller Heiler) zu finden. Ich bin ein traditioneller Doktor. Ich kam nach Südafrika 1998. Ich, ich wurde 1974 geboren, ich wurde 1988 fertig ausgebildet, ich war 21 Jahre, als ich traditioneller Arzt wurde. Also jetzt lebe ich auf der Straße, weil die Leute einen nicht bezahlen, verstehst du? Ich habe ein richtiges Haus, dort habe ich alles, die Muthi (traditionelle Medizin) und so weiter, einfach alles. Wenn ich einen Job finde, mache ich den.

Ich habe fünf Kinder von vier Frauen. Zwillinge von 1994, das andere kam 1999. Sie sind 15 Jahre alt und leben in Daveyton. Das andere lebt in Swaziland. Ich weiß, ich weiß, dass ich hier an Geld komme. Aber ohne Kriminalität, ich mache keine krummen Dinger.

Frage: Ist die Polizei am Plaza auch bei dir gewesen?

Thulane: Ja. Ach, die Polizei. Die ist umsonst gekommen. Sie suchten nach etwas, dass ich nicht habe. Sie nahmen dieses Ding und nahmen es mit, verstehst du? Deshalb kam die Polizei, verstehst du? Nicht wegen Einbruchs oder Schlägerei und so weiter, verstehst du, ich kämpfe nicht, mein Gesicht ist schwarz und glatt, ich habe keine einzige Narbe. Ich bin alt, aber ich benehme mich wie ein 21 Jähriger. Ich, auch ich mache keine kriminellen Sachen, das habe ich nicht nötig. Ich kann jeder Zeit zurück gehen. Ich habe meine iMuthi und weiß alles darüber.

Drogen können mir nichts mehr anhaben. Ich, als Sangoma, ich muss viel Dagga (Marihuana) rauchen. Es ist Teil meiner Arbeit. Du machst es eben, merkst aber nichts mehr. Ich kann also rauchen und du würdest es mir nicht ansehen. Ich werde nicht benebelt, wenn ich Dagga rauche. Ich kann immer noch deutlich reden und geradeaus laufen.

Frage: Welche Arbeit machst du dann in Benoni?

Thulane: Jeden Job, alles, was ich hier in Benoni finde. Ich backe im Backkurs. In zwei Monaten habe ich mein Zertifikat. Dann kann ich mich nach Jobs umsehen. Ich schlafe am Plaza. Ich, ich rede nicht gerne. Deshalb hat mich meine Mutter Thulane, der Schweigsame, getauft. Wenn ich nicht reden möchte, sitze ich einfach so da und du kannst nichts machen, ich rede eben einfach nicht. Aber jetzt, jetzt will ich reden. Aber niemand kann mich zwingen.

Frage: Siehst du deine Kinder manchmal?

Thulane: Ja Mann, ich sehe sie. Wenn ich Geld habe, gehe ich zu ihnen und bringe das Geld vorbei. Was mir aber nicht gefällt, sind die vielen kleinen Kinder auf der Straße. Hier leben so viele kleine Kids, sie nehmen Drogen und begehen Verbrechen. Das mag ich wirklich nicht. Jeder sollte zu ihnen gehen und mit ihnen reden, ihnen sagen, sie sollten von der Straße weggehen. Es ist gefährlich dort. Die Drogenbosse sind überall, sie kommen, um die Drogen an diese kleinen Kinder zu verkaufen. Ich, ah, ich kann es nicht ausstehen, sie zu sehen. Du solltest nicht zu uns kommen, geh zu den Kleinen, Mann, geh zu denen und lehre ihnen von all den Dingen, nicht mich, ah, ich bin okay, ich begehe keine Verbrechen, ich bin okay, siehst du? Ich werde viele Fotos mit meiner Kamera machen, um dir zu zeigen, wie die Leute auf der Straße leben. Sogar in den Shebeens (Kneipen). Ich werde dort zu den Suppenküchen gehen. Du musst die Leute dort sehen, dort beim Rathaus. Ich, ich will die Fotos nicht haben. Ich werde sie eher ins Feuer werfen, nur ein schönes von mir selbst werde ich behalten. Ich, ich bin okay, ich bin okay.

Später...

Frage: Willst du deine Fotos erklären?

Thulane: Ja. Ich habe die Fotos. (Foto 1) Das hier ist mein Zuhause, wo ich schlafe, der Plaza Platz. Dort ist das Bett, siehst du, wo wir schlafen, dort raucht der da gerade Dagga, verstehst du? Es ist Majeiva, das ist sein Name, weil er gerne tanzt. Er hat noch einen anderen Namen, aber wir rufen ihn nur bei seinem Spitznamen.

(Foto 2) Dieses Foto ist beim Backen gemacht worden. Ich machte das Foto, als wir einen schönen Kuchen backen wollten, deshalb habe ich es gemacht. Ich mag es hier, weil die uns hier etwas beibringen und ich so einen Job finden kann. (Foto 3) Das Foto ist von der Suppenküche. All diese Leute leben auf der Straße. Sie warten alle auf Essen. Ich weiß aber nicht, wo genau auf der Straße sie leben. Ich wollte da deshalb ein Foto machen, weil es mir gefällt, dass sie uns Essen geben. Sogar gestern haben sie uns essen gegeben, sie geben uns oft zu essen. Deshalb habe ich das Foto gemacht, verstehst du?


Zenzi

Frage: Das Mädchen, mit dem du gestern zusammen warst, ist sie öfter auf der Straße zu sehen?

Zenzi: Nein, die, die ist krank, sehr krank.

Frage: Krank inwiefern?

Zenzi: Sie hat Aids. Manchmal übernachtet sie mit uns auf der Straße.

Frage: Arbeitet sie als Prostituierte?

Zenzi: Nein, ich würde nicht mit ihr schlafen, nein, nein sie ist keine Prostituierte.

Frage: Arbeitet ihr manchmal als Prostituierte?

Anderer Junge: Wir? Nein, wir sind keine kleinen Jungen mehr. Die Leute, sie kommen manchmal und fragen, aber dann sage ich ihnen, dass sie zu den Nigerianern gehen sollen.

Frage: Welche Drogen nehmt ihr auf der Straße?

Zenzi: Ich, ich rauche Dagga (Marihuana) und ich, eh, was war das? Eh, ibilisi!

Anderer Junge: Du meinst Rock.

Zenzi: Nein, nein, ich rauche nicht Rock. Ich rauche nicht Rock. Ich, ich rauche sedang (?).

Frage: Was ist Rock?

Zenzi: Rock ist eine Droge, ei, die macht, dass du stehlen gehst. Das ist eine andere Droge. Es ist weißes Zeug, das wie eine Kerze aussieht, verstehst du? Wie eine Kerze. Wenn du das rauchst, tust du nur, aish (Zuluwort für: oje), das ist etwas anderes, verstehst du? Ich, ich rauche das nicht. Aber früher habe ich mal. Ich habe es früher mal geraucht. Aber jetzt rauche ich das. Wir nennen es eBathi (Peife mit Marihuana-Kokain Gemisch).

Anderer Junge: Schau mal, diese Frau auf dem Foto, das ist meine Frau, schau, sie ist sehr hübsch, das ist meine Frau, eh he.

Zenzi: Schau mal, hier ist Majeiva, mein Freund. Das ist ein schönes Foto. Aber er ist krank. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist oder was, was. Er hat eine Erkältung oder die Grippe wegen des Winters, weißt du? Eh, warte mal, ich zeige dir gleich ein Bild meiner Schwester. Muss es nur finden (durchsucht den Bilderhaufen).

Frage: Welche Gedanken gehen dir so durch den Kopf?

Zenzi: Aish, früher habe ich Drogen geraucht, wirklich. Viel zu viel. Ich habe sie geraucht, um mich besser zu fühlen.

Frage: Was meinst du mit besser fühlen?

Zenzi: Verstehst du, jetzt, wenn ich nachher gehe, dann gehe ich und nehme Drogen. Wenn ich rauch, ne, dann hören die Gedanken auf. Würde ich nicht rauchen, aish, dann würde ich verrückt werden. Wirklich, ich denke zu viel nach, über das Leben (durchsucht weiter die Bilder. Er murmelt:) Das behalte ich, das nicht, das behalte ich, das nicht!

Frage: Welche Gedanken sind in deinem Kopf?

Zenzi: Aish, wenn ich daran denke, aish, meine Mutter, dort, in dem Township, verstehst du, ich und meine Familie, wir streiten. Aish, falls ich Pech habe... Ich, ich sterbe oder vielleicht werde ich von ihnen erschossen. Aish, ich, ich denke über viele Sachen nach. Deshalb nehme ich Drogen. Damit sie machen, dass ich nicht mehr über schlechte Sachen nachdenke.

Frage: Wie könntest du noch diese Dinge beenden?

Zenzi: Ey ich, wenn ich arbeiten würde, würde sich alles für mich regeln.

Frage: Wenn du morgens wach wirst, was tust du als erstes?

Zenzi: Ich wache auf. Ich, ich wache jeden Morgen um sechs Uhr auf. Ich stehe auf und sitze einfach so da. Um sechs Uhr morgens. Nur ich stehe so früh auf. Verstehst du, dann wache ich einfach auf und bete vielleicht, manchmal, verstehst du. Ich danke Jesus, ich bete, verstehst du, über die Probleme in meinem Leben, aish. Falls ich es eilig habe, verstehst du, dann stehe ich einfach auf. Ich bete nicht. Ich bade, ich bade, ich bade, ich bade. Wenn ich mit dem Baden fertig bin, gehe ich zum Park. Ich sitze im Park, ganz entspannt, ich rauche, ich rauche. Wenn ich Zeit habe, gehe ich los und manche etwas Geld.

Frage: Wie machst du das?

Zenzi: Aish, verstehst du, dort bei den Shops. Aish, das kann ich dir nicht erzählen... Dort bei den Shops stehle ich und verkaufe dann die Sachen.

Frage: Hast du keine Angst, dass sie dich erwischen?

Zenzi: Ah, wenn sie mich erwischen, erwischen sie mich, okay. Kein Problem! Ich beende die Sache und erkläre, warum ich gestohlen habe. Aber, aish, das Leben ist schrecklich zu mir, echt. Vielleicht siehst du mich herumlaufen und all die schlimmen Dinge tun. Vielleicht hörst du die Leute sagen: Zenzi ist unterwegs. Aish. Ich, ich bin nicht okay, mein Leben ist nicht okay. Ich bin sehr sehr schlecht. Würde ich dich zu mir nach Hause mitnehmen, würden sie dir sagen, wie schlecht ich bin.

Anderer Junge: Schau mal, das ist Java.

Zenzi: Ah, dieser Typ. Der ist okay, aber im Kopf, manchmal wird er sauer. Manchmal, aish, da wurde ich auch sauer, ay, kannst du dich erinnern? Dann bin ich lieber alleine, tue anderen Böses. Ich kämpfe. Wann wars, Samstag, da habe ich jemanden mit dem Messer verletzt, verstehst du, wegen der Drogen, die ich geraucht habe, verstehst du? An diesem Tag war ich gerade damit beschäftigt, meine Drogen zuzubereiten. Alle sahen mich an. Ich fragte sie: Warum schaut ihr mich alle an? Verstehst du? Dann sagte der Typ: Warum fragst du mich solche Sachen?" Verstehst du? Also sagte ich: Ich möchte nicht, dass du so mit mir sprichst. Weil, wenn du so mit mir sprichst, dann kämpfe ich auch mit dir."  Er sagte: Ah, für mich ist das okay, wir können kämpfen! Also stand ich auf, und kämpfte. Als ich aufstand, ne, dann: Dieser erste Stich, der ist für dich Mann." Verstehst du, das ist weil, aish... Ich weiß auch nicht, manchmal fühle ich mich, als wäre ich sauer. Ich weiß gar nicht, warum ich so sauer bin. Manchmal fühle ich mich, aish, richtig scheiße, warum bin ich nur so sauer? Verstehst du? Und dann gehe ich, ich gehe weg von dort. Ich sage ihnen: Ey, folgt mir nicht. Geht weg! Verstehst du? Wenn sie mir dann aber immer noch nachkommen, schlage ich zu. Du kannst ruhig bei den anderen nachfragen. Weißt du, warum ich diesen Jungen geschlagen habe? Zuerst habe ich ihm gut zugeredet. Habe ihn gefragt: Warum siehst du mich so an? Er: Ah, du was was." Ich sage: Hey du, rede nicht so mit mir." Ich stand auf und gab ihm einen Schlag, pau, dieser Schlag! Als ich ihn so schlug, verstehst du, war mein Bein nicht okay, er schlug zurück, mit einem Stein auf mein Knie. Wir kämpften. Da nahm ich mein Messer und stach zu.

Frage: Hast du das Messer immer bei dir?

Zenzi: Ja, ich habe es bei mir jeden Tag. Sogar jetzt ist es hier in meiner Hosentasche. Mit diesem Messer habe ich den Jungen verletzt. Er wollte ja nicht auf mich hören, verstehst du?

Frage: Woher hast du das Messer?

Zenzi: Ich, ich habe es gekauft.

Anderer Junge: Ich habe auch eines. Da war ein Typ, der sagte mir, ich solle losziehen und schwarze Menschen ausrauben.

Frage: Wer hat das gesagt?

Anderer Junge: Der Nigerianer, aish, er hat mir das Messer gekaufte und sagte, es sei ein besonderes.

Frage: Hast du jemals jemanden damit getötet?

Zenzi: Nein, ich niemals. Wenn ich jemanden zu fassen bekomme, dann töte ich nicht. Ich verletze ihn nur.

Anderer Junge: Ich kann niemanden töten. Ich möchte keine Sünde begehen, verstehst du? Ich verletze nur. Das ist die einzige Möglichkeit, zu überleben, versteht du?

Zenzi: Ja, wenn wir die Messer nicht hätten. Ich brauchs, weist du, um mich zu schützen. Die Leute auf der Straße sind voller Scheiße.

Frage: Was machst du so tagsüber?

Zenzi: Sie kommen, ach so, einfach so. Ich wache auf. Ich bete und wasche mich. Dann gehe ich in den Park und sitze da so. Wenn ich Hunger habe, gehe ich zu den Läden. Ich mache shoplifting (Ladendiebstahl). Wenn alles gut läuft, dann verkaufe ich Sachen. Dann kaufe ich mir Essen und Drogen. Ich gehe dort zum Park und rauche meine Drogen. Ich singe, ich singe weil ich so betrunken bin. So wie ich da sitze ist das sehr lustig. Ich mach lustige Sachen, weil ich zu der Zeit dann so voll bin, verstehst du? Dann komme ich hier her, gegen sieben, halb sieben oder sechs und Frage nach Essen. Meistens bekomme ich was, weil ich nett mit den Leuten rede. Wenn du mich zu dieser Zeit nicht hier siehst, weißt du, dass ich mir selbst etwas kaufen konnte. Ich gehe dann meine Freundin besuchen. Ich treffe sie. Wir reden einfach übers Leben, gute und schlechte Dinge, verstehst du?

Frage: Lebt deine Freundin auch auf der Straße?

Zenzi: Ahi, nein, meine Frau lebt in Barcelona (Township bei Johannesburg). Sie geht hier zur Schule. Ich gehe immer zu ihr, sie ist die Schwester von Lufuno, verstehst du? Meine Frau ist seine Schwester. Wenn ich sie sehe, dann rede ich ihr gut zu. Sie soll die Schule beenden, um mich zu unterstützen. Sie wird zur Schule gehen, um mal ein schönes Haus zu haben, wo wir wohnen können. Sie ist gut. Sie sagt: Ich werde auf dich warten! Auch ich sage ihr dies. Sie weiß, dass ich stehlen gehe. Sie sagt immer zu mir, ich soll das Stehlen lassen, weil ich doch jetzt den Backkurs mache und wenn ich im Gefängnis bin, kann ich das nicht mehr. Dann kriege ich keinen Job. Ich sage ihr, sie soll sich keine Sorgen machen, ich drehe ja keine großen Dinger! Wenn wir Zeit und Lust haben, gehen wir zu ihr und versuchen, Kinder zu machen. Ich habe viele Freundinnen.

Frage: Hast du nie Angst, krank zu werden?

Zenzi: Ah, ja, habe ich. Aber die, die ist treu. Oh, immer wenn ich sie berühre, schießt mir das Blut in die Adern. Das kannste glauben. Mhh.

Anderer Junge: Ah, schau dir diesen Madala (respektvolle Anrede eines unbekannten älteren Mannes auf Zulu) an. Er ist ein Big Five (jemand, der viel isst). Er liebt das Essen sehr. (Zeigt das Foto).

Zenzi: Ne Menge Madalas sind auf der Straße. Ach, ich, ich bin wie das Wetter, wie eine Ampel. Manchmal rot, manchmal grün, manchmal gelb.

Frage: Was wünscht du dir vom Leben?

Zenzi: Aish, dass ich mit netten Menschen zusammen leben kann, die nicht weglaufen, wenn ich komme. Verstehst du, aber jetzt, wenn ich komme, dann drehen sie um und laufen. Einige Leute kennen mich: Siehst du, dass ist, was ich mir im Leben wünsche. (Sieht sich die Fotos an).

Frage: Was hat dir am Fotoprojekt gefallen?

Zenzi: Ich, mir gefiel alles. Es beschäftigt mich. Vielleicht, wenn du aus Deutschland zurückkommst, findest du uns verändert vor. Unser Leben hat sich dann vielleicht geändert. Aish, verstehst du, Ich wünschte, du könntest. Weißt du, ich höre nicht auf mich zu fragen, was ich Falsches getan habe. Manchmal, da war ich da mit meiner Mutter. Manchmal, da war ich glücklich auf der Straße. Ich, ich arbeitete für meine Eltern. Weil sie es waren, die mich auf die Welt brachten. Aber ich weiß, das Leben geht weiter, ich weiß, die Dinge werden sich ändern. Ich werde nicht so bleiben wie jetzt für immer und ewig bis ich sterbe. Ich weiß das, ich weiß das.

Anderer Junge: Du bist ein guter Kerl!

Zenzi: Nur manchmal. Weißt du, manchmal da werde ich wütend, einfach so, verstehst du?

Anderer Junge: Das sind die Drogen.

Zenzi: Nein, gerade bin ich nicht auf Drogen. Ich fühle mich gerade nicht so gut, verstehst du? Weißt du, im Leben gibt es vieles, über das ich nachdenke. Jetzt, meine Kleider sind schmutzig, woher bekomme ich das Wasser, sie zu waschen? Jetzt bin ich müde, wo werde ich schlafen können? Denn, draußen ist es kalt, es ist sehr sehr kalt draußen. Was ist, wenn es regnet? Meine Decken werden nass sein. Ich muss los und sie holen gehen. Ne Menge Dinge, an die ich denken muss, verstehst du?

Jetzt denke ich, dass ich geklaut habe. Wenn ich zu diesem Laden wieder hingehe und sie mich sehen, was dann? Die kennen mich. Sie werden mich fassen. Woher aber bekomme ich dann etwas zu essen? In Gedanken gehe ich zu Kids Haven (Shelter für Straßenkinder in Benoni). Ich komme her, spreche nett zu ihnen und sie geben mir etwas zu essen. Ich esse. Aber ehrlich, ich bin wirklich dankbar für das, was du für uns getan hast. Aber tu es nicht nur für uns. Mache es auch mit anderen Menschen auf der Straße. Echt, weil jeder unfreundlich zu uns ist, verstehst du?

Frage: Kannst du ohne Freund auf der Straße überleben?

Zenzi: Ohne Freund, ich? Ich kann. Du, das letzte Mal, als ich im Gefängnis war, habe ich dir erzählt. Sie fassten mich im September 2007. Aber ich ging nie zurück. So konnte sie mich nicht inhaftieren. Aber 2008, September, da fassten sie mich, sie fassten mich. Ey, sie sagten: Du warts auf Kaution draußen. Warum hast du dich nicht zurück gemeldet? Ich sagte: Ich war im Krankenhaus, ein Auto fuhr mich an, verstehst du? Sie sagten: "Warum hat uns das deine Mutter nicht gesagt?" Ah, ich, sie wusste das nicht.

"Jetzt, denken wir, müssen wir dich verurteilen und nach Modderby (Gefängnis mit Jugendhaftanstalt) bringen!" Ich sagte: Kein Problem!

Am 14. Oktober kam ich ins Gefängnis, für drei Monate. Im November und Dezember, im Dezember sagten sie, ich solle kommen. Sie sagten nur, dass meine Haftzeit beendet war, kein Problem. Ich unterschreib, ich unterschrieb, ich unterschrieb, und ging raus. Ja, als ich draußen war, wohnte ich Zuhause, wohnte Zuhause. Ey, meine Mutter war glücklich. Als ich nach Hause ging, machte sich meine Mutter gerade auf den Weg, mich in Modderby zu besuchen, sie nahm all meine Kleidung dorthin mit. Als sie zurück im Haus war, fragte ich sie: Wo sind all meine Kleider?.

Ai, ich habe sie alle zum Gefängnis gebracht und was was. Ich sagte zu meine Mutter: Kein Problem, Mom, mache dir über so etwas keine Sorgen, kein Problem, verstehst du? Ich verstehe, bin okay, sagte sie. Ich blieb, ich blieb, ich blieb, Januar, Februar. Im März kam ich hierher auf die Straße zurück.

Frage: Warum hast du dein Zuhause verlassen, um wieder auf der Straße zu leben?

Zenzi: Es ist hart dort. Weißt du warum? Wir haben kein Geld. Ich rauche, verstehst du? Dort gibt es kein Geld für Zugaretten. Meine Mutter ist alt, 65. Meine Großmutter wohnt nicht im Haus meiner Mutter. Dann, ich sagte ihnen nie, dass ich gehen würde. Ich wachte auf, wusch mich, nahm meine Sachen, nahm die T-shirts, nahm die Hosen in einen Rucksack und ich ging.

Ich gehe, ich komme hierher nach Benoni. Sie wissen, wenn ich nicht Zuhause bin, bin ich hier in Benoni. Einmal, da traf ich meine Mutter, hier in der Vortrekker Staße mit meiner Schwester. Sie sagte: Was, was, was, komm, lass uns nach Hause zurückgehen. Ich sage: Kein Problem, lass uns in den Laden gehen. Ich gehe dort rein und hinten wieder raus, einfach so.

Ich bleibe, ich bleibe, ich bleibe hinten. Lufuno, ja Lufuno war draußen. Weil, im Dezember war er noch verhaftet gewesen. Mit ihm ging ich, ich ging mit ihm, aber manchmal, aber verstehst du, manchmal, Freitags oder Samstags, ging ich dann doch ins Township, um zu sehen, ob es ihnen immer noch gut geht und sie glücklich sind, was was und dies und das. Ich musste meiner Mutter versprechen, nicht wieder zu gehen. Und dann bleibe ich im Township und es ist sogar hart eine Zigarette zu bekommen und dann gehe ich, verstehst du? Sie will nicht, dass ich gehe. Aber meine Mutter, sie kaufte mir manchmal Zigaretten weil sie wusste, dass ich rauche. Sie weiß, wenn ich keine Zigaretten habe, dann rede ich mit niemandem. Ich gehe einfach ins Bett. Ich nehme die Decke, ich möchte nichts hören. Meine Mutter ruft einen der Kleinen und bittet ihn, Zigaretten zu kaufen. Dann ruft sie: Zenzi, komm! Und sie gibt mir die Zigaretten und ich beginne zu lächeln. Ich rauche, ich rauche, ich rauche.

Frage: Du liebst deine Mutter, nicht wahr?

Zenzi: Ich, sehr sogar. Ich liebe meine Mutter mehr als alles andere auf der Welt. Wirklich, mehr als... Selbst meinen Vater, ich mag meine Vater nicht. Verstehst du, bei mir Zuhause lebt mein Stiefvater. Mein richtiger Vater lebt noch. Aber ich weiß nicht, was das für ein Vater sein soll. Ich weiß nicht, was zwischen ihm und meiner Mutter geschehen ist. Dann zog er zurück nach Mpumalanga (Provinz in Südafrika), verstehst du? Früher habe ich ihn manchmal besucht. Aber ich, wenn ich dort bin, fühle ich mich nicht wie Zuhause, weil er noch andere Kinder hat. Wenn er nicht da ist, ist da nur die Stiefmutter, verstehst du? Ich werde mich mit ihr streiten. Ich werde sagen: Nein, fass das nicht an, das ist für meinen Vater. Sie wird sagen: Ach so, für deinen Vater, du bist nicht einmal mein Kind! Ich sage ihr, dass sie das Ding sofort liegen lassen soll und dann streite ich mit ihr. Ich streite mir ihr und dann, wenn der Vater kommt, findet er mich in einer Ecke sitzend, ohne mit jemandem sprechen zu wollen. Er fragt mich: Was ist los? Ich sage ihm: Nein Vater, du lässt diese Mutter so mit mir sprechen. Ich will gehen und meine Sachen packen. Ich will, das du mir Geld gibst, verstehst du? Ich will nach Hause gehen, verstehst du?

Er will mir das Geld nicht geben, weil er nicht will, dass ich nach Hause gehe, verstehst du? Ey, wenn er dann zur Arbeit geht, packe ich meine Sachen, ich packe meine Sachen und gehe nach Hause. Ich gucke, ob ich vielleicht Geld kriegen kann, wenn ich Geld finde, nehme ich das Geld und nehme mir ein Taxi (öffentliches Transportmittel) und fahre zurück nach Hause. Ich, selbst wenn ich 500, 1000 Rand finde, ich nehme es mit. Dann gehe ich nach Hause. Sie rufen dort an.

Ist Zenzi hier, was was? Ich sitze zusammen mit meiner Mutter und esse. Sie fragt mich: Warum? ich sage: Sie wollten mir kein Geld geben, obwohl ich zurück wollte, ich sagte es ihnen. So, deshalb habe ich es genommen, deshalb habe ich das Geld genommen, weil sie mir nichts geben wollten, um mich zu unterstützen. Wir sprachen darüber sogar mit Onkel Garson: Gehe besser zurück zu deinem Vater und bitte ihn, ein Konto für dich zu eröffnen, damit er dich regelmäßig unterstützen kann, hat er gesagt.

Ich, die Sache ist die, ich werde ihn vor Gericht bringen, ehrlich. Weißt du, es ist, weil er nicht für mich zahlen will. Warum mich nicht? Er unterstützt alle Kinder bei sich. Er bringt nicht einmal meiner Schwester Geld oder meiner Mutter. Warum hat er mich in der Vergangenheit nie unterstützt? Selbst als ich zur Schule ging war er nicht für mich da. Es war nur meine Mutter, verstehst du? Bis ich dann beschloss, die Schule zu verlassen, verstehst du?

Frage: Warum hast du die Schule verlassen?

Zenzi: Ich verließ die Schule, weil ich zu Rauchen begann. Ich fing 2000 zu Rauchen an, da war ich sieben oder acht. Weißt du, mein Bruder rauchte. Er rauchte Dagga (Marihuana), wie ich, Drogen, verstehst du, alles, auch Trinken, verstehst du?

Wenn er betrunken war, hatte er vielleicht Zigaretten, ich ging hin und stahl sie ihm, dann begann ich zu rauchen. Wenn er Drogen nahm, sah ich ihn, ihn und seine Freunde nahmen sie. Als er nicht da war, ging ich hin und nahm sie, wenn er nicht da ist. Ich gehe und nehme, was ich möchte. Ich rauche, ich betrinke mich selbst, dann gehe ich schlafen. Er kommt dann und fragt: Ey, du, warum kommst du und nimmst meine Zigaretten? Und selbst meine Mutter sagt: Du, warum lässt du den Kleinen da rauchen, hör auf, mein Kind zu versauen! Verstehst du, meine Mutter streitet sich nie mit mir, sie würde mich auch niemals schlagen, das macht nur mein Stiefvater, verstehst du? Ach, ich, mein Stiefvater kommt spät, dann jagt er mich. Aber das war, als ich da noch gewohnt habe, vielleicht 2006, verstehst du? Weißt du, was passiert ist, als wir meinen Stiefvater gejagt haben? Eines Tages trug meine Schwester mein T-Shirt. Und dieses T-Shirt habe ich mir selbst gekauft. Ich fragte sie:

Warum hast du mein T-Shirt an?

"Ah, ich wollte es gerade wieder ausziehen". Ich sagte: Kein Problem. Ich gehe und hole meine Klamotten. Sie war gerade am Waschen, ich gehe und werfe meine Klamotten und das, das, wie heißt es noch mal, das Ding, in dem sie Wäsche wusch. Ey, dann schüttete sie das Wasser, mit dem sie wusch, auf mich. Da, was machst du? Siehst du, du hast mich wütend gemacht!

Zu diesem Zeitpunkt war ich krank, hatte die Grippe. Wir begannen zu streiten. Wir stritten, wir stritten, wir stritten, wir stritten, wir stritten, wir stritten. Verstehst du, meine Schwester. Sie weint schnell. Sie weint, verstehst du? Wenn sie weint, dann lasse ich sie, ich gehe. Als ich gehe, sehe ich sie so an, verstehst du? Dann, als sie auf mich zukommt, frage ich sie: Was ist das da hinter deinem Rücken? Was mich dann traf war ein Backstein! Dann sagten ihr die Nachbarn: Hey, kämpfe nicht mit dem da, der nimmt doch Drogen, er wird dich umbringen. Ui, ich springe über die Mauer und schlage die Nachbarn, paka, paka, paka, ich renne und komme nach Benoni.

Dort bleibe ich vielleicht fünf oder sieben Tage und gehe dann ins Township zurück. Ich war frisch zu dem Zeitpunkt. Die wissen Zuhause, wenn ich laufe, kann mich keiner einholen, niemand. Verstehst du? Dann komme ich, ich sehe. Ich sehe sie an und finde meine Mutter. Ich erzähle es ihr. Sie fragt:

"Warum habt ihr gestritten, Kinder, was was?" Ich erzähle es ihr: Sie hat die Wäsche gemacht, als sie mich beschimpfte, ich würde Drogen nehmen und dass ich hier nicht hingehöre, dann begannen wir zu streiten, verstehst du? Dann sagte sie: Du warst im Recht, zu streiten, denn das ist genauso dein Zuhause!

Ich gehe also rein zu meiner Schwester. Im Haus ist auch mein Stiefvater. Als ich aus dem Haus gehen will, kommt mein Stiefvater und will mir alle Knochen brechen. Ich gehe raus, er hinter mir her, jagt mich, jagt mich, ich renne. Ich rauche and erzähle alles meinen Freunden. Aish, wisst ihr, dort im Haus passiert gerade das und das, versteht ihr? And die sagen mir dann: Ach, kümmere dich nicht darum, er ist nicht dein Vater, er gehört nicht zum Haus. Aber du, immerhin wohnst du dort! Und dann wirds mir klar. Es ist das Haus meiner Mutter. Der da gehört dort nicht hin. Ich werde es ihm zeigen. Ich gehe. Als ich gehe, gehe ich auf die Rückseite des Hauses. Da ist ein kleines Loch in der Hauswand. Ich schaue durch, dort sehe ich ihn sitzen. Er sitzt dort mit einem Schürhaken. Verstehst, das Teil, was du nimmst, aish, na, wie ein Stock, weißt du? Da sitz er mit ihm, trinkend, aus einer Flasche Bier. Ey, da stehe ich auf der Rückseite und schaue. Meine Schwester ist beim Kochen, verstehst du? Als er zur Toilette geht, gehe ich rein und nehme die Bierflasche. Meine Schwester hat sich sehr erschrocken, sie stand da, sah mich an, was ich da machte. Ich nehme den Schürhaken. Ah, als er zurückkommt, schlage ich ihn. Coup, da, auf den Kopf, coup, coup. Er geht unters Bett, schreit:

"Yoh, yoh, hilfe, hilfe, yoh Hilfe". Kommt meine Mutter rein, verstehst du? Meine Mutter kommt rein und fragt: Was passiert hier? Ich sage ihr, dass ich ihn umbringen will. Verstehst du, er wollte mich mit diesem Schürhaken schlagen, aber ich nahm ihn und schlage ihn jetzt damit. Ey, meine Mutter kommt, geht zu ihm und sagt:

"Ey, du. Du kommst einfach und trinkst. Du gehst noch nicht einmal los und kaufst Maismehl oder Essen, oder was was. Und dann willst du ihn schlagen, willst meine Kinder schlagen? Was was was. Das ist ihr Zuhause. Sie laufen wegen dir davon! Und sie kommen nicht zurück aber du kannst bleiben?"

Sheiva, sheiva (Zulu für: ich schlage dich), er ist benebelt. Er steht auf und versucht zu sprechen. Da kommt meine Schwester und sagt: Ey, du kommst und trinkst und bleibst dann. Du must gehen!

Ey, als er an mir zerrt, gibt mir die Mutter den Schürhaken. Ich nehme mir sogar ein Kabel, ein elektrisches. Dann rennt er: "Yoh! Yoh!"

Ey, ist der betrunken. Ich bekomme ihn dort am Tor zu fassen. Er fällt hin. Pau, mure him, mure him, mure him (Slang afrikaans-englisch für: jm. fertigmachen). Er geht. Meine Mutter sagt: Es ist okay jetzt. Lasst ihn gehen.

Dann gehen wir ins Haus. Wir sitzen zusammen und sprechen wie eine Familie. Dann entschuldige ich mich bei meiner Schwester, was was was was, komm, gib mir ´ne Umarmung. Meine Schwester, siehste?

Bis ein, zwei Uhr nachts schlafen wir, dann kommt er.

Go go go go (Zulu für klopf klopf), Verstehst du? Ich sage:

Hallo, wer ist da?

Siehst du, ich bins!

Ubani(Zulu: wer)?

Ja, ich bins, öffne mir, was was was.

Dann sage ich: Geh zurück und komme nicht wieder her.

Er schläft draußen. Als meine Mutter morgens aufsteht, findet sie ihn dort schlafend. Sie kommt. Hey, dort schläft er draußen. Lasst ihn uns vorknöpfen und ihn schlagen, du musst ihn wieder schlagen.

Ich, ich sage: Kein Problem, ich machs. Lass uns ihn mit kochendem Wasser übergießen. Meine Mom sagt:

Nein, kein kochendes Wasser, nimm einen Eimer und lass kaltes Wasser einlaufen, nimm kaltes Wasser. Da kommt meine Schwester, geht zu ihm und berührt ihn, als er aufwacht, schütte ich das Wasser über ihn. Er beginnt zu schreien: "Yoh. Hey!"

Ich schnappe mir einen Stock und nehme ihn. Er rennt und kommt nicht wieder. Selbst heute, ich sehe ihn nicht mehr.

Frage: Warum war denn deine Mutter so wütend auf ihn?

Zenzi: Yoh, wenn er getrunken hatte, stritt er mit meiner Mutter. Er schlug sie und mich. Als er mit meiner Mutter stritt, stach ich mal mit dem Messer auf ihn ein. Ich weiß nicht, ob er meine Mutter vergewaltigt hat. Kann ich nicht sagen. Aber ich, wenn ich Zuhause war, habe ich so etwas nicht gesehen. Weil, sie waren verliebt, verstehst du? Sie waren miteinader zufrieden. Aber dann war er ohne Arbeit. Er begann zu trinken, besorgte kein Essen, kam betrunken nach Hause. Wenn meine Mutter ihm sagte: Ich brauche Geld, um Essen zu kaufen, sagte er: Hey, immer willst du mein Geld, verstehst du?

Dann kapierte ich, dass der da nicht ganz dicht ist. Jetzt war wohl die Zeit gekommen, dass er gehen muss, sonst würde ich ihn umbringen. Er sagte zu mir: Hey du, du rauchst Dagga! Ich sagte ihm: Du bist nicht mein Vater, du hast mir nichts zu sagen. Ich bin hier nur wegen meiner Mutter, du hast keinen Grund hier zu sein. Kümmere dich um deinen eigenen Kram und höre auf mir zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe!

Dann waren er und meine Mutter am streiten. Da wurde ich wütend und zog mein Messer. Ich stach auf ihn ein, er rannte. Aber er kam zurück. Er ging ins Krankenhaus und kam dann zurück. Als er zurück kam, sagte ich ihm geradewegs ins Gesicht, dass ich ihn eines Tages umbringen werde, echt. Er schlug mich, gab mir einen großen Kratzer. Ey, eines Tages sind nur wir beide Zuhause. Und dann tue ich alles, um ihn zu verletzen. Vielleicht bin ich gerade am Wasser kochen. Er kommt rein und wir beide werden wissen: Ja, heute ist der Tag, an dem wir beide uns schlagen werden. Wir werden alles im Haus beiseite schieben, um genug Platz zu haben, yoh, einer von uns wird sterben!

Frage: Denkst du, dass du deinem Stiefvater vergeben kannst, wenn er sich bei dir entschuldigt?

Zenzi: Nein, mit dem bin ich fertig!


Letzte Aktualisierung dieser Seite: 19.01.2010 (M. Basfeld)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |